Polizei hat Paketzulieferer im Kölner Norden im Visier

Mit Unterstützung der Netzwerkpartner Zoll (Finanzkontrolle Schwarzarbeit), Stadt Köln (Kämmerei) und Bezirksregierung Köln (Technischer Arbeitsschutz) hat die Polizei Köln am gestrigen Vormittag (28. August) in den Kölner Stadtteilen Merkenich und Fühlingen eine großangelegte Kontrollaktion mit dem Schwerpunkt “Paketzulieferer” durchgeführt. Grund dafür waren Hinweise, dass Fahrer eines im Kölner Norden ansässigen Online-Versandhandels erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen begehen würden.

Bei diesem Paketzusteller verlassen täglich etwa 300 Fahrzeuge das Verteilerzentrum zur Auslieferung im Kölner Umland. Bei der Kontrolle der Lkw legten die Beamten besonderes Augenmerk auf die rechtlichen Vorgaben des Fahrpersonalgesetzes und der Fahrpersonalverordnung. Zudem wurden alle Fahrzeuge hinsichtlich ihres technischen Zustandes kontrolliert.

Insgesamt wurden 59 Lkw und 72 Personen vor Ort angehalten und kontrolliert. Wegen Verstößen gegen das Fahrpersonalrecht fertigten die Beamten 39 Anzeigen. Vier Fahrzeuge wurden dem TÜV Rheinland vorgeführt, wovon zwei nach Begutachtung als verkehrsunsicher eingestuft und entsiegelt wurden. In einem Fall wurde die Weiterfahrt aufgrund des vorgeschriebenen, aber nicht im Fahrzeug verbauten digitalen Tachograf untersagt.

Durch die Kämmerei der Stadt Köln wurden 2.700 Euro an Forderungen erhoben. Des Weiteren wurde bei zwei Sicherheitsleistungen mit einer Gesamtsumme von über 14.000 Euro geleistet.

Bei einer parallel durchgeführten, stationären Geschwindigkeitsmessung stellten die Einsatzkräfte innerhalb von vier Stunden insgesamt über 200 Geschwindigkeitsverstöße fest, die größtenteils ein Verwarngeld nach sich ziehen werden. In 21 Fällen waren die Überschreitungen jedoch so hoch, dass Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt wurden. Das schnellste Fahrzeug wurde an einer Messstelle außerhalb geschlossener Ortschaften gemessen. Bei erlaubten 80 Km/h überschritt der Fahrer mit 146 km/h die zulässige Höchstgeschwindigkeit – nach Toleranzabzug – um sage und schreibe 66 km/h! Auch bei diesem Fahrzeug handelte es sich um einen Zulieferer des Paketdienstes, der nun wie auch zwei weitere Fahrer mit einem Fahrverbot rechnen muss.

Der Standortleiter des Verteilerzentrums nahm mit dem Einsatzleiter vor Ort Kontakt auf. Er unterstützte die Kontrollen und zeigte Verständnis für die erforderlichen Maßnahmen. Positiv stellten die Beamten fest, dass viele Subunternehmer vor dem Hintergrund vorheriger Kontrollen bereits andere Fahrzeuge angeschafft hatten, die weder die Fahrer, noch die Unternehmer in Konflikte mit dem Fahrpersonalgesetz bzw. der Fahrpersonalverordnung brachten. (lf)

29.08.2018, Polizei Köln

Bild: Symbolfoto.

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