Jugendprojekt Roggendorf

Die Jugendwohngruppe Roggendorf ist ein pädagogisches Angebot für männliche Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren. Das Angebot zielt auf junge Menschen, für die bisher kein passgenaues Jugendhilfeangebot gefunden werden konnte.

Sie erlebten teilweise keine verlässlichen Beziehungen, haben Gewalt- und Missbrauchserfahrung und verweigern den Schulbesuch. Häufig sind die jungen Menschen aus ihrem Elternhaus geflüchtet oder aus verschiedenen Jugendhilfeeinrichtungen entlassen worden. Derzeit sind vier Jugendliche in der Jugendwohngruppe untergebracht. Sie werden durch pädagogisches Fachpersonal betreut. Der Betreuungsschlüssel für solche Wohngruppen liegt zwischen 1:0,5 und 1:0,75. In der Nacht sind mindestens zwei pädagogische Fachkräfte vor Ort, zusätzlich setzt die Stadt Köln nach Bedarf einen Sicherheitsdienst in dieser Einrichtung ein. 

Das Fehlverhalten der neu aufgenommenen Jugendlichen führte innerhalb wie außerhalb der Wohngruppe zu Konflikten sowie berechtigten Beschwerden der betroffenen Nachbarschaft. Die Stadt Köln ist unter anderem am 11. September 2018 in einen intensiven Austausch mit den Nachbarn getreten.

Die Stadt Köln mit dem Jugendamt und der Träger der Einrichtung (KidS) sind  in der rechtlichen Verpflichtung, eine verlässliche Betreuung der Jugendlichen sicherzustellen. Das geschieht in Roggendorf mit einem sorgfältigem Konzept und auch Personal mit hoher Qualifikation. Das Gebäude für die Einrichtung wurde zunächst für fünf Jahre mit Verlängerungsoption gemietet. Für die Umbauten und Herrichtungskosten wurden rund 100.000 Euro investiert. Die monatlichen Mietkosten liegen bei rund 4.600 Euro. 

Auftretende Fehlverhalten der Jugendlichen werden sanktioniert. Fachkräfte wirkten in pädagogischer Form auf die Jugendlichen ein, ihr Verhalten zu ändern. Ebenso wurden intern Maßnahmen  ergriffen, um Eskalationen zu verhindern. Parallel wurde die Personalsituation besonders in den Nachtstunden verbessert, um Störungen zu vermeiden.

Das städtische Jugendhilfezentrum hat in dem gestrigen Gespräch mit den Nachbarn dafür geworben, dem Team wie auch den Jugendlichen in dieser schwierigen Startphase Geduld entgegenzubringen. Erfahrungen im Amt für Kinder, Jugend und Familie mit vergleichbaren Wohngruppen in anderen Kölner Stadtteilen zeigt, dass sich die gravierenden Störungen im Laufe der Zeit vermeiden lassen und ein friedliches Miteinander möglich ist.

Das Amt für Kinder, Jugend und Familie ist in der gesetzlichen Verantwortung, pro Jahr mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche in Heimeinrichtungen unterzubringen. Entsprechende Angebote werden durch die Wohlfahrtsverbände, andere Träger der Jugendhilfe und das städtische Jugendhilfezentrum KidS vorgehalten. Um langfristig erfolgreich und integrativ wirken zu können, werden die Kinder und Jugendlichen zunehmend in kleinen dezentralen Wohngruppen untergebracht.

Insgesamt nimmt das Amt für Kinder, Jugend und Familie in Köln circa 40 Einrichtungen mit ungefähr 80 Wohngruppen in Anspruch und kann damit circa 60 Prozent aller betroffenen Kinder und Jugendlichen in Köln versorgen.

13.09.2018, Stadt Köln

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