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Stinkende Müllcontainer, verärgerte Mieter

Mehrere Müllcontainer stehen direkt vor dem Hauseingang des Hauses 5 am Liverpooler Platz. Eigentlich ist für sie ein separater Raum im Erdgeschoss des Gebäudes vorgesehen. Er ist aber schon seit mindestens zwei Monaten geschlossen. An heißen Tagen ist der Gestank so stark, dass die Mieter der unteren Geschosse kaum die Fenster öffnen können. Dem Mieter W. platzte der Kragen, er beschwerte sich mündlich und schriftlich bei der Wohngesellschaft Zentral Boden Vermietung und Verwaltung GmbH mit Sitz in Erlangen. Immer wieder wurde er vertröstet, passiert ist aber bisher nichts.

Eine Schmuddelecke am Rande des frisch renovierten Liverpooler Platzes.

Die verkommenen Hochhäuser in Chorweiler waren lange Zeit eine Plage für den Stadtteil. 2016 übernahm die städtische Wohngesellschaft GAG AG einen Großteil der maroden Immobilien und seitdem geht es für die Bewohner der Häuser bergauf. Im Schatten der Erfolgsstory geht allerdings etwas unter, dass einige Hochhäuser immer noch im Besitz von Eigentümern sind, die offenbar noch nach der alten Art ihre Objekte verwalten. Das hat zuletzt auch der Besuch des SPD-Oberbürgermeister-Kandidaten Kossiski in Chorweiler gezeigt.

Die Tochter des Mieters W. hat unsere Redaktion um Hilfe gebeten. Unsere Anfrage wurde prompt von einer PR-Agentur der Wohngesellschaft beantwortet. Man hat uns eine baldige Auskunft in Aussicht gestellt. Auch nach über einer Woche des Wartens kam aber nichts. Eine Erfahrung, die auch der Mieter W. machen musste.

Bewegung in die Sache ist erst gekommen, als sich der Vorsitzende der SPD im Stadtteil Chorweiler und Bezirksvertreter Inan Gökpinar eingeschaltet hat. Nach seinem Telefonat am 31. August mit der Wohngesellschaft steht nun fest: Der Raum für die Müllcontainer wird ab Mitte der Woche und voraussichtlich bis Ende September renoviert. Danach sollen die Müllcontainer endlich komplett aus dem Bereich der Eingangstür verschwinden. Wir werden berichten.

Alexander Litzenberger

Wir haben die Verbraucherberatung im Quartier Köln gefragt, was Mieter in solchen Situationen unternehmen können, um ihre Forderungen durchzusetzen. Die Empfehlung der Verbraucherschützer war die Mieterkontaktstelle (Kulturbrücke, Athener Ring 34, 50765 Köln-Chorweiler), wo Mieter Unterstützung bei Problemen mit Vermietern oder Behörden erhalten können. Ferner schreibt die Kontaktstelle auf ihrer Website: „Die Mieter_Innen können Mängel an ihren Wohnungen aufzeigen oder sich über ihre Neben- und Betriebskosten informieren. Bei Bedarf werden Wohnungsbesichtigungen durchgeführt, so können Schäden wie Schimmel etc. dokumentiert und bewertet werden. Im Interesse der Mieter_Innen wird ggf. Kontakt zur entsprechenden Hausverwaltung oder Vermieter aufgenommen.“

Außerdem können Mieter einen Fachanwalt konsultieren, Bezieher von staatlichen Transferleistungen sollten sich vorher bei Gericht einen Beratungshilfeschein holen (Rechtsantragsstelle) besorgen. Ein weiterer Tipp war: Menschen, die JobCenter-Leistungen beziehen, können sich eine einjährige Mitgliedschaft im Mieterverein vom Jobcenter finanzieren lassen, dann wird der Mieterverein tätig. Der Antrag soll beim Jobcenter gestellt werden.

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