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Aus dem Kölner Norden

Liebe Leserinnen und Leser,

Sie erinnern sich vielleicht daran, dass sich alle Bürgervereine und Gemeinschaften des Kölner Nordens (Stadtbezirk 6 Chorweiler) in 2019 mehrfach getroffen haben, um sich untereinander auszutauschen und – wo möglich – gemeinsame Interessen gegenüber Politik, Verwaltung und Institutionen zu definieren und zu vertreten. Leider musste das zuletzt für März 2020 geplante Treffen in Fühlingen coronabedingt abgesagt werden. Tja, so sind und waren wir alle von den Auswirkungen der Pandemie betroffen – und das wird auch vorläufig so bleiben.

Streetbuddies in Heimersdorf-Seeberg/Fühlingen/Worringen

Dennoch sind unsere Vereine natürlich weiter für Sie aktiv – trotz aller Einschränkungen. Wir hatten zum Beispiel im Frühjahr eine große Aktion in Heimersdorf & Seeberg-Süd gestartet und 15 Streetbuddies an markanten Orten unseres Wirkungsbereichs aufgestellt. Die Reaktionen dazu waren nicht nur positiv, sie waren überwältigend. Übrigens hatte die Inspiration hierzu ihren Ursprung in Worringen auf der Alten Neußer Landstraße – dort begegneten mir diese freundlichen grünen Männlein schon vor einiger Zeit das 1. Mal und auch die Fühlinger haben die winkenden Figürchen als Warnhinweise bei sich an verkehrstechnisch besonders betroffenen Stellen aufgestellt. Noch immer erhalten wir Anregungen, wo bezirksweit weitere Buddies aufgestellt werden sollten.

Bürgervereine nicht eingebunden in Arbeitsgruppe „Radinfrastruktur“

Unsere Anregungen zum Stichwort E-Mobilität sind von der örtlichen Politik mit Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen worden. Neben konkreten Standortvorschlägen für eine Ladeinfrastruktur gilt dies auch für Grundsatzfragen zur Technologie, aber auch für konkrete Maßnahmen für eine e-mobile 2-Radstruktur in unseren Ortslagen als auch zwischen diesen. Dazu gehören neue Anbindungen an zentrale Arbeits- und Freizeitlokalitäten sowie ÖPNV-Anbindungen. Wenig Verständnis tragen wir allerdings dazu vor, dass in einer bezirklichen Arbeitsgruppe zur Radinfrastruktur diejenigen gar nicht als Beratende und Mitentscheidende vorgesehen sind : die Bürgervereine, Interessen- und Dorfgemeinschaften. Wer kennt sich vor Ort besser aus als diese ? Wir fordern daher eine Beteiligung von 5 Vertreter*innen in diesem Gremium = 1x Rheindörfer, 1x Chorweiler & Seeberg-Nord, 1x Roggendorf-Thenhoven, Auweiler, Esch & Pesch, 1x Volkhoven-Weiler und Blumenberg incl. künftig Kreuzfeld sowie 1x Lindweiler, Heimersdorf, Seeberg-Süd & Fühlingen. Eine Minimalforderung läge bei 3 Vertretungen, orientiert an den bezirklichen Wahlkreisen zur Kommunalwahl 2020.

Gesundheitsfürsorge für den Bezirk in Corona-Zeiten

Auch das Thema der bezirklichen Gesundheitsfürsorge bleibt uns erhalten. Dazu gehört weiterhin ein Ersatz für die Notfallpraxis in Chorweiler – aber auch neue Verantwortlichkeiten und Bereitstellungen rund um das hiesige Pandemie-Geschehen. Dazu haben wir Vorschläge und Forderungen eingebracht. Übrigens auch in Bezug auf die Pandemiebelastungen unserer Kinder und deren Familien – natürlich auch unserer älteren Mitbürger*innen. Die Benachteiligung unseres Bezirks war kürzlich erneut Anlass dafür, dass wir uns diesbezüglich an Frau Reker und die Kölner Verwaltungsspitzen gewandt haben. Antworten wurden angekündigt – und liegen inzwischen auf unserer Homepage bvh-koeln.de veröffentlicht auch vor. Für die Herbst-/Wintersaison und das unbestimmte Zeitfenster der Pandemie haben wir vorgeschlagen, die ehemalige Notfallpraxis oder eine andere zentrale Örtlichkeit als „Fieberambulanz“ für Test- und Beratungszwecke incl. Impfzentrum anzubieten. Wir hoffen, dass sich die neue Bezirksvertretung diesem Anliegen zuwendet und zu bezirklichen Entscheidungen kommt. Eine Stellungnahme der Kassenärztlichen Vereinigung haben wir angefordert. Die alte und neue Oberbürgermeisterin hat uns am Vorwahltag zugesagt, sich ebenfalls unserem Vorschlag, den sie sehr begrüsste, zuzuwenden.

Konzept für Bürgerbegegnungsstätten ( BBS )

Worringen gehört z.B. zu den wenigen glücklichen Orten, die über ein Vereinshaus als Begegnungstätte verfügen. Wir fordern aber weitere Bürgerbegegnungsstätten auch für andere Ortslagen – natürlich mit einem Konzept untermauert, denn Lösungen ergeben sich i.d.R. nur, wenn eine Idee, ein Wunsch, eine Forderung mit Substanz gefüllt und nachvollziehbar begründet und beschrieben werden kann und dazu auch noch ein Standortvorschlag eingebracht wird. Das alles liegt für Heimersdorf & Seeberg-Süd längst vor. Nun fordern wir dazu auf, die politisch notwendigen Beschlüsse zu fassen. Nicht mehr nur Reden halten sondern Handeln! Wir werden jetzt unmittelbar nach der Kommunalwahl nachhaken – denn die Politik verspricht uns aktuell und konkret, dass unsere Bemühungen für eine Bürgerbegegnungsstätte ( BBS ) im Bereich Lebensbaumweg in Heimersdorf unterstützt würden. Damit steht eine eindeutige Mehrheit der Parteien zu unserem Konzept. Wir freuen uns, wenn wir dies demnächst in parlamentarischen Beschlüssen bestätigt sehen werden. Aktuell – so hören wir – erarbeitet nun auch die IG-Blumenberg ein Konzept für eine eigene BBS … andere Ortslagen werden wohl folgen. Auch hierzu hat uns Frau OB`in Reker am 25.09.2020 ihre persönliche Unterstützung zugesagt.

Fragen und Antworten – Versprochenes und Gehaltenes

In jedem Bürgerverein fallen viele Anliegen an – und meist sind diese ja überall ähnlich. Also beschreibe ich heute nicht nur den „Alltag“ eines einzelnen Vereins. In diesen Zeiten ist es besonders wichtig die politisch Verantwortlichen mit konkreten Bürgerinteressen zu konfrontieren, sie zu befragen, wie sie zu diesem oder jenem Thema stehen – um nach der Wahl jeder schleichenden Politdemenz entgegen zu treten: wer verspricht, muss Versprochenes auch halten! Wir sind zuversichtlich und vertrauen den Zusagen der Parteien ( siehe u.a. auch unseren Thesen- & Fragebogen incl. Zusammenfassung und Übersicht aller Antworten auf unserer Homepage) . Falls Zusagen aber nicht eingehalten werden … werden wir darauf reagieren – na klar.

E-mobile Infrastruktur und ÖPNV

Erstmalig legten wir Januar/Februar 2019 ein Konzept zur e-mobilen Infrastruktur in unserem Stadtbezirk vor. Im Frühjahr 2019 folgten dann konkrete Vorschläge, an welchen Standorten innerhalb unseres Wirkungsbereichs wir Ladestationen für zeitnah dringend erforderlich halten. In unserem Flächenbezirk sehen wir die Notwendigkeit darauf hinzuwirken, dass die lahmende und überaus unflexible Verwaltungsmüdigkeit auch zu diesem Thema überwunden wird. Zwar gibt es bei der Stadtverwaltung und im Rat Ausbauideen und Planungsvorgaben – aber der kommunale „Planungsstand 2020“ ist in Wahrheit ein Verharren auf dem Stand von 2018 – wir brauchen Ladestationen sowohl für e-mobile Autos als auch e-mobile 2-Räder. Nahezu jedes Dorf z.B. in den Niederlanden ist hier weiter als unsere Millionen-Metropole. Wir tragen vor, dass in 2020/21 vorrangig Ladestationen im Bereich der zentralen ÖPNV-Haltepunkte entstehen müssen. Abgesehen davon ist der bezirkliche Ausbau des ÖPNV drängende Aufgabe der neuen Mandatsträger*innen für die neue Legislaturperiode. Und es ist längst Zeit, hier den Außenbezirken unserer Stadt endlich einen anderen Rang als bisher zuzuordnen.

Zusammenarbeit

So, wie sich die Bürgervereine, die Interessen- und Dorfgemeinschaften unseres Bezirks um Zusammenarbeit bemühen, so erwarten wir das – bei allen Unterschieden – unbedingt auch von der lokalen Politik. Die wahlergebnisse der Kommunalwahl und der OB-Wahl geben das her, auch bei uns. Bemerkenswert mag sein, dass sich diese Wahlergebnisse an so mancher Stelle auffallend von denen anderer Bezirke unterscheiden. Umso mehr fordert dies zu demokratischer Gemeinschaft auf und zugleich dazu, allen Gegenströmen aktiv entgegen zu treten. Unsere Demokratie ist auch im kleineren Kosmos der kommunalen Politik alternativlos – demzufolge für Deutschland, für NRW und für Köln. Wer sich hierzu als Alternative anbietet muss wissen : Kein Veedel für Rassismus – wir sind und bleiben bei allen Unterschieden das liberale und demokratische Köln, in jedem Bezirk, jedem Stadtteil, jedem Ort – für jede einzelne Bürgerin und jeden einzelnen Bürger.

Und zum Schluss: Bleiben wir nah beieinander, auf angemessenem Corona-Abstand, achten wir gemeinsam auf die Regeln und beachten diese bitte strikt – bleiben Sie gesund 🙂 !

Ihr
Dieter Höhnen
Vorsitzender des Bürgervereins für Heimersdorf & Seeberg-Süd
29.09.2020

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