Der erste Impftag mit dem Bus in Chorweiler

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Der erste Impftag im neuen, niederschwelligen Format hat ein großes mediales Echo deutschlandweit ausgelöst und wurde von vielen Politikern und Verantwortlichen als Erfolg eingeschätzt. Wir haben einige Stimmen aus dem Bezirk Chorweiler zusammengestellt.


Vorsitzender des Bürgervereins Heimersdorf & Seeberg-Süd Dieter Höhnen

Dieter Höhnen, Vorsitzender des Bürgervereins Köln-Heimersdorf e.V.. Schreiben an Stadtdirektorin Andrea Blome, via E-Mail
“[…] der Start der Sonder-Impfaktion im Chorweiler Zentrum war ein voller Erfolg.
Unseren aufrichtigen Dank und höchste Anerkennung hierfür haben wir vorgetragen.

Heute wende ich mich mit einer Beschwerde an Sie – mit der Bitte die konkreten Teilnahme-Berechtigungsregelungen zu überprüfen und sachangemessen wie beantragt ( gem. Ziffer 5. ) unbürokratisch zu ändern.

Gründe :

Am gestrigen früheren Abend wurden erst schrittweise, dann mit deutlichen Anweisungen Bürgerinnen und Bürger abgewiesen, die z.T. bereits lange in der Warteschlange auf eine Impfung gehofft hatten. Diese Praxis wurde erst zu später Stunde eingeführt und begründet mit “nicht im Chorweiler Zentrum gemeldet”.

  1. Dies widerspricht der mehrfach von zuständiger Stelle am Impfort und vor den Medien vorgetragenen Darlegung, es würden (zur Not bis spät abends) alle impfbereit Wartenden auch ein Angebot erhalten. Diese Erklärung erfolgte mehrfach einschränkungslos.
  2. Entscheidend für die Aktion war doch wohl nicht die zu erwartende mediale Wirkung sondern die Besonderheiten in unserem Stadtbezirk aufgrund der Corona-Lage in sozial-materiell benachteiligtem Umfeld. Ihnen wie uns wird unkommentiert aufgefallen sein, dass – wie so oft – die meisten Medien unter “Chorweiler” den gesamten Bezirk subsumierten – was hier so falsch ja nicht ist.
  3. Es darf Entscheidungstragenden grundsätzlich nicht obliegen solcherart Individual-Entscheidungen zuzulassen, die Einige begünstigen , Andere jedoch benachteiligen. Zudem müssen Erklärungen der Stadt eindeutig, verlässlich und angemessen sein. Einzelfälle, die nicht in auffälliger Menge auftreten sind im Zweifel nicht geeignet, das Ganze zu betreffen. Denn klar ist auch, dass es im Einzelfall auch im Bereich Impfzentrum Messe/Deutz oder in Arztpraxen zur Ausnahme von Impfungen hat kommen können, obwohl Andere einen höheren Anspruch gehabt hätten.
  4. Einzelne getätigten Abweisungen waren und sind dennoch berechtigt gewesen – nicht aber jene, die sich an Bürgerinnen und Bürger des Stadtbezirks Chorweiler richteten. Bitte nähern Sie sich folgenden Betrachtungen :
    Wie bitte mag man Einwohner*innen aus Roggendorf-Thenhoven erklären können, dass sie vor Ort keinen Impfanspruch hätten ? Bei einem ortsbezogenen Inzidenzwert, der sich gestern der Zahl 690 näherte ? Man mag auch der Auffassung sein können, dass Inzidenzwerte von ca. 460 (wie in Lindweiler) relativ unerheblich seien. Wir teilen diese Auffassung nicht.
    Andere Ortslagen übersteigen den Zahlenwert von 300 z.T. erheblich. Viel in Köln !
    Zudem wissen Sie doch zweifelsfrei auch, dass Merkenich (Inzidenz bei ca. 430 ) nicht der Ortsteil Merkenich alleine ist sondern aus mehreren Rheindörfern besteht. Das gilt übrigens auch für den Wirkungsbereich des hier Unterzeichnenden. Zögen wir Seeberg-Süd in der Übersicht ab und schauten “nur” auf Seeberg-Nord – so fänden Sie dort Inzidenzwerte wie im Chorweiler Zentrum. So ließe sich die Beispielkette fast nach Belieben in Cluster aufgeteilt fortsetzen. Was auch richtig und angemessen wäre.
    Dennoch war und ist es richtig ( weil angemessen und sehr gut organisiert ) Ihre Impfaktion im Stadtbezirk Chorweiler anzubieten – nachfolgend auch in an anderen Orten.
  5. Lassen Sie daher bitte zu, ggf. auf Anweisungsweg, dass alle Bürgerinnen und Bürger mit Wohnsitz im Stadtbezirk Chorweiler noch in den nächsten beiden Tagen das Angebot “Impfbus” wahrnehmen können.”

CDU-Ratsherr Thomas Welter

Thomas Welter, CDU-Ratsmitglied der Stadt Köln aus dem Kölner Norden, via Facebook

“In Köln-Chorweiler steht ein Impfbus auf dem Liverpooler Platz und macht dort Bewohnern des Stadtteils ein Angebot zur Corona-Schutzimpfung vor Ort. Für den heutigen Tag stehen laut Stadt 300 Dosen des Impfstoffs von Moderna zur Verfügung.

Dank an unsere Oberbürgermeisterin Henriette Reker sowie unseren Ministerpräsidenten Armin Laschet, die die schnelle Hilfe für die besonders betroffenen Bezirke durchgesetzt haben. Wir hoffen darauf, dass das Land in den nächsten Tagen genügend Impfstoff zur Verfügung stellt!”


Gisela Manderla, CDU-Bundestagsabgeordnete aus dem Kölner Norden, via Pressemitteilung

Gisela Manderla, MdB. Foto: Laurence Chaperon

“Nachdem die Inzidenzzahlen in einzelnen Kölner Stadtbezirken stark angestiegen waren, setzte sich die für den Kölner Norden zuständige CDU-Bundestagsabgeordnete Gisela Manderla erfolgreich für Sonderimpfungen in besonders stark betroffenen Gebieten, darunter auch Chorweiler, ein. Bereits am heutigen Montag, den 3. Mai, werden im Rahmen von Sonderimpfungen 5.000 zusätzliche Dosen für den Kölner Hochinzidenzstadtteil Chorweiler bereitgestellt und kurzfristig an die dort lebenden Bürgerinnen und Bürger verimpft. Gisela Manderla informierte sich vor Ort beim Impfmobil am Chorweiler Bürgerzentrum.

“Nachdem ich dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann bereits in der vergangenen Woche einen entsprechenden Vorschlag gemacht habe, stellen das Land NRW und das Kölner Impfzentrum schnell und unbürokratisch eine erhebliche Zahl an zusätzlichen Impfdosen bereit. In Chorweiler können wir durch die Sonderimpfungen jetzt unabhängig vom Alter oder Vorerkrankungen auf das Infektionsgeschehen reagieren und seine Eindämmung aktiv vorantreiben”, sagt Manderla. Sie unterstützt zudem den Ausbau von Aufklärungs- und Informationskampagnen in mehreren Sprachen. “Der große Andrang am Impfmobil hat gezeigt, dass die Menschen in Chorweiler eine hohe Impfbereitschaft haben und das Angebot annehmen”, so Manderla weiter.

Mit ihrem Einsatz für Sonderimpfungen und verbesserte Aufklärung will Manderla der Tatsache entgegenwirken, dass Wohnlage und Wohnsituation einen Nachteil beim Infektionsschutz darstellen. Diese bestätigte zuletzt eine Studie des Bonner Marktforschungsinstituts Infas 360. “Mit den Sonderimpfungen in Chorweiler zeigen wir, dass wir entschlossen sind, gemeinsam und unbürokratisch zu handeln”, so Manderla.”


Andreas Kossiski, SPD-Landtagsabgeordneter für den Kölner Norden, via Facebook

Andreas Kossiski, SPD, MdL. Foto: Büro des Landtagsabgeordneten Andreas Kossiski

“Der 3. Mai war ein wichtiger Tag für Chorweiler. Ich freue mich, dass viele Menschen die Chance auf eine Impfung bekommen haben. Viele haben dafür gekämpft und hoffen, dass dieser Erfolg keine Eintagsfliege ist. Aus dem bundesweit beachteten Modellversuch muss eine flächendeckende Initiative werden, die uns allen hilft, so schnell wie möglich aus dieser Pandemie herauszukommen.

Völlig unangebracht ist der untaugliche Versuch einiger CDU-Vertreter/in sich als alleinige Ideenbringer und Verantwortliche zur Umsetzung dieser Aktion darzustellen.

Bei diesem Thema geht es um nicht mehr oder weniger, als um die Rettung von Menschenleben. Es eignet sich nicht für kurzfristige politische Geländegewinne.
Die Kommunikation zum Impfvorgang hat im Laufe des Tages zu erheblichen Irritationen bei den Menschen vor Ort geführt und das Vertrauen in die Entscheidungsträger erschüttert. Es wurde der Eindruck vermittelt, dass alle vor Ort ( in der Schlange) geimpft würden. Plötzlich wurden Menschen nach 2 Stunden Wartezeit aus der Schlange gewiesen, die 300 Meter vom Impfpoint entfernt wohnen. Ich hoffe, dass so etwas in den nächsten Tagen nicht mehr vorkommt und eine verlässliche Information die Menschen nicht weiter verunsichert.”


Reinhard Zöllner, Bezirksbürgermeister Chorweiler, CDU. Via Facebook

Reinhard Zöllner, Bezirksbürgermeister, CDU
Reinhard Zöllner, Bezirksbürgermeister, CDU

“Die gestern angelaufene Impfaktion in Chorweiler, ein Erfolg für alle, bringt nicht nur dem sehr belasteten Stadtteil weiter sondern dem ganzen Stadtbezirk und Köln. Jeder Mensche der geimpft wird senkt unser aller Risiko und bringt uns ein kleines Stück näher an die erhoffte Normalität. Das so viele Menschen das Angebot angenommen haben zeigt wie sehr ein solches Vorgehen sehnlich erwartet wurde.

Ich freue mich über jeden der geimpft wurde und für jeden der in den nächsten Tagen geimpft wird.”

 

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