Der Wahlkampf ist nun fast vorbei, es wird Zeit, um einen Rückblick zu wagen.
Zuerst die allgemeinen Statistiken. Die Stimmen der Wähler im Bezirk bei der Bezirksvertretungswahl haben sich folgendermaßen verteilt.
(In Klammer im Vergleich zu 2014:)
CDU: 33,87 % (- 1,71%)
SPD: 24,72 % (- 5,54%)
Grüne: 18,00 % (+ 6,36%)
Die Linke: 4,90 (- 1,53%)
AfD: 8,31% (+3,83%)
FDP: 4,75% (+1,57%)
Die Sitzverteilung sieht nun so aus:
Die neue Bezirksvertretung besteht aus:
Zöllner, Reinhard, CDU
Friedrich, Roman, CDU
Everz, Dorothea, CDU
Schott, Norbert Johannes, CDU
Kastenholz, Daniel Alexander, CDU
Stuhlweißenburg, Rainer, CDU
Erdener, Taner, CDU
Gökpinar, Inan, SPD
Sevim, Fatma Ayfer, SPD
Wolff, Gerhard Friedrich Viktor Rüdiger , SPD
Lang, Tina, SPD
Lorenz, Eduard, SPD
Heinrich, Lieselotte, GRÜNE
Kleinjans, Wolfgang, GRÜNE
Peschel, Nicole, GRÜNE
Roth, Klaus, DIE LINKE
Büschges, Matthias, AfD
Busch, Friedrich Philipp, AfD
Schlimgen, Joshua, FDP
Die Wahlbeteiligung im Bezirk lag bei 42,56% (+1,06%).
Die CDU hat lediglich in den Bezirken Chorweiler und Porz gewonnen. Die SPD – nur im Bezirk Kalk. In den restlichen Bezirken dominierten die Grünen, die auch in der Bezirksvertretung Chorweiler den größten Zuwachs verbuchen konnten. Den drittbesten Platz in der ganzen Stadt Köln hat die SPD im Stadtteil Chorweiler erzielt: 35,34% (+5,46%). Da hat sich offensichtlich der enorme persönliche Einsatz des SPD-Spitzenkandidaten Gökpinar gelohnt. Aber im Rest des Bezirks hat die SPD nur in zwei Stadtteilen den Sieg errungen (2014 waren es noch drei), alle anderen haben sich für die CDU entschieden.
Allerdings, – ausgerechnet in Chorweiler-Mitte -, fand die AfD einen großen Zuspruch: 11,64 % (+ 7,48%). Die Bewohner des Stadtteils ließen sich von der starken Verbesserung des Umfeldes und des Wohnungsbestandes nicht beeindrucken und wählten den Protest. Warum auch immer. Die zweitmeisten Stimmen in der ganzen Stadt hat die AfD übrigens in Lindweiler bekommen: 12,60% ( + 7,42%). Auch in diesem Stadtteil fließen in den letzten Jahren große Mengen an öffentlichen Geldern.
Beide abtrünnige SPD-Bezirksvertreter Eike Danke (jetzt Grüne) und Klaus Wefelmeier (jetzt Freie Wähler) haben den Sprung ins lokale Parlament nicht geschafft.
Die Ratswahl haben im Bezirk Chorweiler folgende Direktkandidaten gewonnen: Jürgen Kircher (SPD), Ira Sommer (CDU), Thomas Welter (CDU).
Mehrere Kandidaten der Parteien in Chorweiler haben sich per Facebook bei ihren Wählern bedankt und konstruktive Zusammenarbeit in der Bezirksvertretung angekündigt. Einige Fragen sind noch offen: Wer wird der Bezirksbürgermeister? Die neuen Verhältnisse in der Bezirksvertretung lassen mehrere Möglichkeiten zu. Die SPD muss sich der Frage stellen, warum sie in der Wählergunst so deutlich abgerutscht ist? Alle demokratischen Parteien sollten sich ernsthaft Gedanken machen, warum die AfD, nach all den Jahren, in denen man von ihr im Bezirk kaum etwas gehört hat, dennoch viertstärke Kraft geworden ist? Und: Im Wahlkampf wurden viele Versprechungen gemacht. Ab jetzt muss die Politik liefern.
Alexander Litzenberger