Gute Nachrichten für die Kümmerei in Chorweiler: Das auf besonders niedrigschwellige Gesundheits- und Sozialberatung angelegte Kooperationsprojekt bekommt für seinen Fortbestand immer breitere Unterstützung. Bei einem Besuch von GRÜNEN-Vertretern am 26.10.24, fand auch deren gesundheitspolitische Sprecherin im Landtag, Meral Thoms, deutliche Worte: “Die Kümmerei ist ein erfolgreiches Leuchtturmprojekt, dessen Licht auch nach Jahresende wetterleuchten sollte, selbst wenn es ursprünglich als Modellprojekt befristet geplant war.”
Über 14.000 Beratungsgespräche hätten gezeigt, wie wichtig das Angebot für Köln sei, besonders für marginalisierte Bevölkerungsgruppen wie im Kölner Norden. Für Marc Kersten, Co-Sprecher der Chorweiler Grünen, “ist die Vorstellung unerträglich, was mit diesen besonders vulnerablen Menschen passiert, die unser Gesundheitssystem ohne solche interkulturelle Vernetzungsangebote nicht mehr erreichen würde”.
Das von Professor Hans Wilhelm Höpp und der AOK Rheinland initiierte Projekt ist eine Mischung aus Gesundheitskiosk und dem Konzept der Gesundheitsregion. Es soll Menschen mit gesundheitlichen Problemen unabhängig von Herkunft, Sprache oder Aufenthaltsstatus zu einer angemessenen Behandlung verhelfen und gleichzeitig soziale Probleme angehen.
Die Gemengelage um eine mögliche Fortführung des Projekts ist jedoch kompliziert. Auf Bundesebene wird noch über eine dauerhafte gesetzliche Grundlage gestritten und vermutlich müssten Kommunen hohe Eigenanteile aufbringen, die angesichts schwieriger Haushaltlagen herausfordernd sind. Zudem macht der aktuelle Standort Probleme: Ein heftiger und bis heute nicht behobener Wasserschaden, macht einen Regelbetrieb in dem vom Wohnungskonzern ZBVV betriebenen Haus seit Monaten unmöglich. Die Kümmerei musste ins Nachbarhaus umziehen und benötigt ein neues Domizil.
Trotz dieser Widrigkeiten kämpfen vor allem auch die Grünen seit langem für die Kümmerei. Letztes Jahr fand ein erster Besuch statt, im April beschlossen die Kölner Grünen einstimmig eine Fortsetzung des Projekts mit kommunaler Unterstützung. Auf eine Anfrage der Grünen im Gesundheitsausschuss reagierte die Verwaltung im September jedoch ohne klare Empfehlung.
Deutlicher wurde auf Grüne Initiative hin die Bezirksvertretung Chorweiler, die Anfang Mai mit Ausnahme der AfD, einstimmig für einen kommunalen Weiterbetrieb der Kümmerei votierte. “An uns in Chorweiler liegt es nicht, wenn dieses wertvolle Projekt einpacken muss. Wir bleiben da energisch dran”, so der Grüne Fraktionsvorsitzende in der BV, Wolfgang Kleinjans.
Text und Foto: GRÜNE Ortsverbands Köln-Chorweiler