Liebe Wählerinnen und Wähler,
in meiner Amtszeit als Kölner Sozialdezernentin haben mich Chorweiler und seine Menschen immer wieder begleitet. Zwischen Pesch und Worringen gibt es eine Menge Vielfalt und einen ganz eigenen Charme, den es zu erhalten gilt. Besonders begeistert hat mich die aktive Chorweiler Kunstszene, die in Köln immer noch zu wenig bekannt ist. Trotzdem wollen und können wir auch nicht die Augen vor den Problemen Ihres Stadtteils verschließen. Ich habe mich außerordentlich gefreut über die Zusage der GAG, die Hochhäuser in Chorweiler anzukaufen. Nach vier Jahren Arbeit an diesem Projekt finde ich es gut, dass GAG und Stadt gemeinsam ein Signal setzen. Bezahlbarer Wohnraum für alle ist für mich ein Kernanliegen für eine soziale Stadt. Im September stelle ich mich zur Wahl als ihre Oberbürgermeisterin für Köln. Mit folgenden Positionen und Themen werbe ich um Ihr Vertrauen.
Offizielle Website:
Vita
Geboren am 9. Dezember 1956 in Köln
Henriette Reker studierte von 1976 bis 1986 Jura an den Universitäten in Köln, Regensburg und Göttingen und schloss ihre juristische Ausbildung mit einem Referendariat am Landgericht Münster ab. Von 1990 bis 1992 war sie Sachbearbeiterin bei der Berufsgenossenschaft Holz und Metall in Bielefeld und anschließend bis 2000 Justiziarin beim Landesverband der Innungskrankenkassen Münster. 1996 erhielt sie ihre Zulassung als Rechtsanwältin am Münsteraner Landgericht.
Im Jahr 2000 wurde Henriette Reker Beigeordnete für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz der Stadt Gelsenkirchen, 2010 wechselte sie auf Vorschlag der Grünen als dortige Beigeordnete für Soziales, Integration und Umwelt nach Köln.
Das Wahlprogramm
Wachsende Metropole
Köln als europäische Metropole gestalten
Köln ist eine Stadt mit Lebensqualität und Flair, ein attraktiver Hochschul- und Wirtschaftsstandort, eine Stadt mit Geschichte und Zukunft. Eine wachsende Metropole mitten in Europa, die Menschen anzieht. Eine Stadt, auf die viele Kölnerinnen und Kölner zu Recht stolz sind.
Zugleich liegen Herausforderungen vor uns. Wir brauchen bezahlbaren, zugänglichen Wohnraum in einer wachsenden Stadt. Wir brauchen eine saubere, sichere, bequeme und bezahlbare Mobilität für alle. Kulturelle, kreative Freiräume und lebenswerte Plätze. Eine zugängliche, zukunftsfähige Bildung für jeden – unabhängig von Herkunft oder Geldbeutel. Eine Standortpolitik und Stadtentwicklung mit Zukunft. Und wir müssen die Menschen, die zu uns kommen, auf der Flucht vor Krieg und Vertreibung und auf der Suche nach einem besseren Leben, in unserer Stadt aufnehmen.
In den letzten Jahren und Jahrzehnten haben zudem eine Reihe von Skandalen das Vertrauen vieler Kölnerinnen und Kölner in Politik und Verwaltung geschwächt. Dies setzt sich im Kleinen fort, wenn richtungsweisende Beschlüsse von der Verwaltung nicht umgesetzt werden.
Um die vor uns liegenden Herausforderungen entschieden und professionell anzugehen, brauchen wir daher einen tiefgreifenden Wandel in Köln. Und dieser Wandel muss in Politik und Verwaltung beginnen.
Deswegen trete ich als parteiunabhängige, überparteiliche Kandidatin zur Oberbürgermeisterwahl an.
Als erste unabhängige Oberbürgermeisterin der Stadt Köln will ich als Vorsitzende im Rat eine neue Arbeitskultur schaffen. Ich lade alle demokratischen Kräfte zu einer offenen Diskussion mit breiter Beteiligung der Öffentlichkeit ein, um Mehrheiten für gute und zukunftsfähige Lösungen zu finden. Nicht Blockbildung und Hinterzimmer – die besten Argumente müssen entscheiden.
Auch die Arbeit der Stadtverwaltung mit ihren 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möchte ich verändern. Wir müssen die besten Köpfe mit den Problemen von heute und den Lösungen von morgen beauftragen – statt uns weiterhin an Parteibücher zu binden und den Interessen Einzelner Raum zu geben. Wir müssen die Bürgerinnen und Bürger transparent und frühzeitig in Entscheidungsprozesse auf der Suche nach guten und zukunftsfähigen Lösungen einbeziehen.
Nach dem 13. September möchte ich als Oberbürgermeisterin
- Den Rat aktiv moderieren und es zulassen, dass die Stadt von guten Ideen aller demokratischen Kräfte profitiert.
- Das Gespräch mit den Kölnerinnen und Kölnern als Potenzial nutzen.
- Eine leistungsfähige Verwaltung aufbauen, die serviceorientiert und verlässlich handelt.
- Prozesse vereinfachen, transparent gestalten und Entscheidungen beschleunigen.
- In der Stadtverwaltung den Wandel von einer Zuständigkeitskultur zu einer Lösungskultur mit Ergebnisverantwortung vorantreiben.
- Auch komplexe Aufgaben mit innovativen und kreativen Köpfen in Projektstrukturen zum Erfolg bringen.
In meinem eigenen Verwaltungshandeln habe ich damit begonnen, meine Grundprinzipien umzusetzen und im Rahmen des Möglichen voranzutreiben. Ich würde mich freuen, dies als Oberbürgermeisterin im größeren Rahmen fortführen zu können.
Am 13. September wählt Köln seine Zukunft.
Ich bin in der Sache unterwegs.
Unabhängig, führungsstark und verbindend möchte ich unsere Stadt steuern.
Dafür bitte ich um Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen.
Hochschulen, Wissenschaft und Forschung
Die lernende Metropole
Köln ist Wissensstandort – in Hochschulen und Fachhochschulen, aber auch an außeruniversitären Forschungseinrichtungen und in der Wirtschaft wird geforscht, ausgebildet und gelehrt. Und das seit Jahrhunderten. Diese vielfältige Bildungslandschaft weiterzuentwickeln und alle Akteure zu vernetzen, ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Köln auch in Zukunft vorne mitspielt.
Meine Politik für Köln: Ich werde mich dafür einsetzen, dass Politik und Verwaltung Forschung und Lehre wertschätzen, fördern und sich aktiv mit Bildungsakteuren vernetzen, um die besten Entscheidungen mit und für die Bürger der Stadt zu treffen.
Als Oberbürgermeisterin möchte ich:
- Die Kölner Hochschulen mit Stadtverwaltung und Wirtschaft stärker vernetzen, um einen Know-how-Transfer in die Praxis zu ermöglichen.
- Die Studierenden unterschiedlichster Herkunft an den Kölner Hochschulen mit Unternehmen und der Stadtverwaltung zusammenbringen – auch um sie an die Stadt zu binden.
- Ausgründungen fördern, indem die Universität mit der Startup-Landschaft und den entsprechenden Institutionen in der Stadt, wie IHK oder Wirtschaftsdezernat, verknüpft wird.
- Mehr bezahlbaren und mit öffentlichem Verkehr gut angebundenen Wohnraum für Studierende fördern – und die speziellen Bedürfnisse von Studierenden im Rahmen des „Masterplan Wohnen“ berücksichtigen.
- Die Universität verkehrlich besser anbinden, insbesondere durch den Ausbau des Radwegenetzes.
- Geeignete städtische Grundstücke bereitstellen, um die Kapazitäten von Bildungseinrichtungen flexibel zu erweitern.
- Das Projekt der Inklusiven Universitätsschule „school is open“ der Pädagogischen Fakultät der Universität Köln auf dem Helios-Gelände zum Erfolg führen.
- Die Leistung der Volkshochschule würdigen und sie stärker mit der Hochschullandschaft und Stadtgesellschaft verknüpfen.
Kinder, Jugend, Familie und Bildung
Die junge Metropole für alle
Familie und Bildungseinrichtungen sind für Kinder und Jugendliche bedeutsame Orte der Orientierung. Sie bereiten unsere Kinder auf ein selbstbestimmtes, erfolgreiches Leben vor. In der lebendigen und vielfältigen Metropole Köln sind alle Formen von Familie willkommen und müssen entsprechend unterstützt und ermutigt werden. Auch Bildung ist ein Schlüssel für unsere Zukunft. Als Stadt sind wir für ein würdiges Lernumfeld verantwortlich – und müssen Schulgebäude und ihre Einrichtungen entsprechend ausstatten, pflegen und erhalten. Denn Investitionen in Bildung und schulische Infrastruktur lohnen sich: Sie machen die Stadt für Eltern und junge Menschen attraktiver und stärken die Wirtschaft, die von gut ausgebildeten Absolventen profitiert. Bildung darf kein Privileg der Kinder von Besserverdienenden sein, sondern muss allen Kölner Kindern und Jugendlichen gleichermaßen offenstehen. Das gilt auch für kulturelle und politische Bildung. Denn die Pänz von heute sind die Demokraten von morgen.
Meine Politik für Köln: Kinder als Zukunft zu begreifen, muss Voraussetzung einer jeden politischen Überlegung sein. Ich will Familien aller Arten stärken und in Bildung investieren.
Als Oberbürgermeisterin möchte ich:
- Ausreichend und qualitativ hochwertige Betreuungsangebote für Kinder jeden Alters sicherstellen.
- Die Gesamtschulen stärken – bei gleichzeitiger Wahlmöglichkeit zwischen den verschiedenen Schulformen.
- Den baulichen Zustand der Schulen verbessern.
- Mehr und bessere Angebote in der Ganztagsbetreuung schaffen, um Kinder zu fördern und Eltern zu entlasten, wozu auch ein gesundes, bezahlbares Mittagessen gehört.
- Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern – Stadtverwaltung und städtische Unternehmen müssen hier eine Vorbildfunktion übernehmen.
- Das Online-Anmeldeverfahren für die Vergabe der Kita-Plätze ausbauen.
- Mit mehr Schulpsychologinnen und -psychologen sowie Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern ein engmaschiges Angebot schaffen, um die Schulabbruchsquote und den Anteil von Schülerinnen und Schülern, die keinen qualifizierten Schulabschluss erreichen, zu senken.
- Bedarfsgerechte, attraktive und inklusive Schulen ausbauen, um allen Kindern die bestmöglichen Chancen zu bieten – bei gleichzeitiger Wahlfreiheit der Eltern und dem bedarfsgerechten Erhalt von Förderschulen.
- Ein Netzwerk zwischen Kindergärten, Schulen, Hochschulen und städtischen Ämtern zur Begabten- und Hochbegabtenförderung aufbauen.
- Generationsübergreifende Angebote stärken.
- Die Kölner Jugendarbeit stärker an den aktuellen Bedürfnissen orientieren.
- Spielplätze besser instand halten, sanieren und ausbauen – als attraktive und aktivierende Orte der Begegnung.
Kunst, Kultur und Sport
Stadt der Sinne
Köln ist eine Kunst- und Kulturstadt mit eigener Lebensart und großer Vielfalt. Mit seinen Museen, dem Theater und der Oper, der Philharmonie, dem Gürzenich und den vielfältigen Angeboten der freien Szene strahlt diese Kulturlandschaft weit über die Grenzen der Region hinaus. Auch mit seiner Clubszene und dem Angebot elektronischer Musik hat sich Köln bundesweit einen Namen gemacht. Kultur in Köln braucht mehr Entfaltungsmöglichkeiten und es ist wichtig, der Kulturpolitik eine Priorität einzuräumen. Bestandteil der Kultur ist auch das Sportangebot in der Stadt, das in seiner ganzen Breite zu fördern ist.
Meine Politik für Köln: Ich werde mich dafür einsetzen, dass Kultur als Seele und Impulsgeber der Stadt gewürdigt wird und Sport als wichtiger Gsundheits-, Erholungs- und Freizeitfaktor die nötige Anerkennung findet.
Als Oberbürgermeisterin möchte ich:
- Die lebendige freie Kulturszene mit ihren kreativen Potenzialen fördern – bei Erhalt der hohen Qualität von Schauspiel, Oper und Philharmonie.
- Mich dafür einsetzen, dass kulturelle Freiräume auch für nicht kommerzielle und unkonventionelle Projekte und Spielorte erhalten bleiben.
- Den langen Sanierungsstau der Museen abbauen und das Stadtmuseum am Roncalliplatz nur mit einem ausgewogenen Gesamtkonzept realisieren.
- Ein integriertes Stadtmarketing durchsetzen, das die städtischen Kulturangebote in ihrer Bandbreite besser bekannt macht und bewirbt – auch über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus.
- Die erfolgreiche Spielstätte des Schauspielhauses in Mülheim als rechtsrheinisches Kulturzentrum erhalten.
- Spitzensport und Breitensport gleichermaßen fördern und schlüssig miteinander verknüpfen.
- Das ehrenamtliche Engagement in den Sportvereinen fördern.
- Schulen und Sportvereine zu einer engeren Zusammenarbeit motivieren.
Soziales
Eine Stadt, die zusammenhält
Die Kölnerinnen und Kölner halten zusammen – nicht nur im Protest gegen Rassismus und Rechtsextremismus, sondern auch in den vielen Initiativen, die Flüchtlinge in Köln willkommen heißen. Das Köln der Zukunft muss sozial und gerecht wachsen. Dazu gehören lebendige Veedel sowohl für Familien als auch für Singles oder Senioren, bezahlbarer Wohnraum für alle und eine kluge Integrationspolitik. Die Stadtgesellschaft muss Menschen in schwierigen Lebenssituationen stützen, damit sie ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Meine Politik für Köln: Chancengerechtigkeit und ein selbstbestimmtes Leben mit gesellschaftlicher Teilhabe dürfen weder vom Portmonee noch von der Herkunft abhängen und müssen das Ziel aller politischen Handlungen werden.
Als Oberbürgermeisterin möchte ich:
- Menschlichkeit und Solidarität fordern und fördern – und Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung entschieden entgegentreten.
- Die Belange von Flüchtlingen in einem Masterplan zusammengefasst behandeln und ihre menschenwürdige Unterbringung sicherstellen.
- Die Lebensbedingungen von Menschen mit geringen Einkommen verbessern, zum Beispiel durch mehr Angebote für Langzeitarbeitslose im Rahmen des öffentlich unterstützten sozialen Arbeitsmarkts.
- Die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen verringern, indem die Beratungs-, Betreuungs- und Beteiligungsangebote in den Stadtteilen gestärkt werden.
- Integrationsbetriebe zur beruflichen Integration von Behinderten fördern und ihnen, soweit zulässig, bei öffentlichen Maßnahmen Vorrang gewähren.
- Barrierefreiheit bei allen Sanierungs- und Neubauprojekte mitdenken.
- Seniorengerechte Veedel als Zukunftsthema begreifen, damit ältere Menschen solange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben in ihrem gewohnten Umfeld führen können.
- Inklusion als gesellschaftliche Aufgabe sehen und entsprechende Angebote weiter ausbauen, damit alle Eltern das passende Angebot für ihr Kind frei wählen können.
Stadtentwicklung
Eine Stadt, die wächst
Mit über einer Million Einwohnerinnen und Einwohnern ist Köln die viertgrößte Stadt Deutschlands. Es wird Zeit, dass der Metropolcharakter sich auch im Stadtbild widerspiegelt. Mit dem „Masterplan für Köln“ liegt ein Konzept zur Gestaltung der Kölner Innenstadt auf dem Tisch, das eine passende Vision für das zukünftige Köln aufzeigt und das Schritt für Schritt realisiert werden muss. Genauso wichtig ist eine klug gesteuerte Stadtentwicklung in den Veedeln – dort, wo die Menschen wohnen, ihre Freizeit verbringen und alt werden. In alle Planungsprozesse müssen wir die Bürgerinnen und Bürger transparent und frühzeitig einbeziehen.
Meine Politik für Köln: Unsere Stadt soll noch lebens- und liebenswerter werden, damit alle Kölnerinnen und Kölner auf ihre Stadt stolz sein können. Sie soll den Herausforderungen einer wachsenden europäischen Metropole gerecht werden.
Als Oberbürgermeisterin möchte ich:
- Die Innenstadt Kölns für Einheimische und Touristen noch attraktiver machen und die Umsetzung des Masterplans beschleunigen.
- In den Veedeln Plätze neu schaffen und so gestalten, dass die Aufenthaltsqualität sich erhöht.
- Bei wichtigen Stadtentwicklungsvorhaben von Beginn an alle Akteure – Bürgerinnen und Bürger, Bauherren, Verwaltung und Politik – an einen Tisch holen und beteiligen.
- Durch strategisches Flächenmanagement dafür sorgen, dass die Zersiedelung und der Flächenverbrauch eingedämmt werden und genügend Freiräume für Mensch und Natur bleiben.
- Die Stadt offensiv begrünen – auch als Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel.
- Die Stadtteile so gestalten, dass sie Jung und Alt gleichermaßen gerecht werden.
- Gemischte Stadtquartiere schaffen, die Wohnen, Arbeiten und Kultur integrieren – zum Beispiel auf dem Helios-Gelände in Köln-Ehrenfeld oder im ehemaligen Mülheimer Hafen.
- Kostenfreie Internetzugänge/WLAN im öffentlichen Raum ausbauen.
- Niedrigschwellige Aufenthaltsorte für Wohnungslose und Drogenabhängige schaffen.
Stadtverwaltung und -finanzen
Köln in Zahlen
Unsere Aufgaben als Kommune und die Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger an eine leistungsfähige Stadt wachsen kontinuierlich. Wir müssen dabei für einen Ausgleich von Ausgaben und Einnahmen sorgen und das zur Verfügung stehende Geld verantwortlich kalkulieren und ausgeben. An wichtigen Entscheidungen, die im Rathaus getroffen werden, wollen die Kölnerinnen und Kölner beteiligt werden, und von einer modernen Stadtverwaltung erwarten sie Transparenz und eine ämterübergreifende Lösungskultur.
Meine Politik für Köln: Wir brauchen solide Finanzen, das sind wir auch den nachfolgenden Generationen schuldig. Unserer Stadtverwaltung muss lösungs- und serviceorientiert arbeiten, damit die Kölnerinnen und Kölner das Vertrauen in ihre Stadt zurückerlangen.
Als Oberbürgermeisterin möchte ich:
- Für eine angemessene finanzielle Unterstützung durch den Bund sorgen und mich für eine Reform der Finanzbeziehungen zwischen Bund, Land und Kommune einsetzen.
- Die Einnahmen stabilisieren, indem wir Unternehmen vor Ort erhalten, stärken und neu ansiedeln.
- Bei der Finanzierung klare Prioritäten setzen sowie Einsparpotenziale erkennen und nutzen, zum Beispiel indem wir in der Region kooperieren oder unsere Aufgaben im Rahmen der Daseinsvorsorge effizienter erfüllen.
- Für eine freundliche, hilfsbereite, auskunftsfreudig und lösungsorientierte Stadtverwaltung sorgen.
- Städtische Entscheidungen und Prozesse transparent machen.
- Den Umsetzungsstau bei richtungsweisenden Ratsbeschlüssen, zum Beispiel zur Wohnungsbauförderung, zum Klimaschutz oder zur Bürgerbeteiligung, abbauen.
- Als unabhängige Oberbürgermeisterin ergebnisorientiert mit dem Rat zusammenarbeiten.
- Die Bezirksvertretungen in unseren neun Kölner Stadtbezirken stärken, denn Entscheidungen werden am besten dort getroffen, wo sie sich auch auswirken: vor Ort.
- Eine Kultur der frühzeitigen und angemessenen Bürgerbeteiligung etablieren und Bürger in Prozesse aktiv einbeziehen.
Umwelt und Klima
Die grüne Metropole
Ob wir die globalen Ziele beim Klima- und Umweltschutz erreichen, entscheidet sich vor allem in den Städten – unbeschwert in wachsenden Metropolen wie Köln. Nur in der umwelt- und klimagerechten Stadt der kurzen Wege und grünen Vielfalt werden wir auch in Zukunft gut, gesund und verantwortlich leben können. Energieeffizienz, intelligente Mobilitätskonzepte und Zukunftstechnologien wie die Elektromobilität sind zunehmend wichtige wirtschaftliche Standortfaktoren und Kernaufgaben für das Verwaltungshandeln über Ressortgrenzen hinaus.
Meine Politik für Köln: Ich werde mich dafür einsetzen, dass unsere Stadt eine grüne Metropole wird, die Maßstäbe setzt mit innovativem Umwelt- und Klimaschutz.
Als Oberbürgermeisterin möchte ich:
- Das Klimaschutzkonzept der Stadt Köln umsetzen.
- Altbauten mit kommunaler Förderung energetisch sanieren.
- Relevante Akteure wie die RheinEnergie, die Verbraucherschutzzentrale, die Energieagentur NRW, die IHK und die Handwerkskammer zu einer unabhängigen Energieberatung vernetzen.
- In allen städtischen Beschlussvorlagen eine Klimafolgenabschätzung integrieren.
- Umwelt- und Klimaaspekte in der öffentlichen Beschaffung, im Gebäudebestand und im Fuhrpark durchgängig berücksichtigen, zum Beispiel durch städtische Energieaudits und die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen.
- Erneuerbare Energien auch im städtischen und stadtnahen Bereich fördern, zum Beispiel, indem wir Solartechnik auf öffentlichen Gebäuden einsetzen oder Blockheizkraftwerke gezielt fördern.
- Stärker mit der Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, indem Projekte wie Smart City Cologne oder Ökoprofit ausgebaut und stärker positioniert werden.
- Privatwirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Umwelt- und Klimaprojekte als Impulsgeber anerkennen, fördern und unterstützen.
- Den Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV stärken, damit der Autoverkehr mit seinen negativen Begleiterscheinungen für Umwelt und Klima abnimmt.
- Die Infrastruktur für Elektromobilität stärken.
- Öffentliche Grünflächen und Parks erhalten, aufwerten und ausweiten, zum Beispiel indem der Kölner Grüngürtel geschlossen wird.
- Die Möglichkeit für Gartennutzung und Gemüseanbau in der Stadt, im Sinne des Urban Gardening, erhalten bzw. neu schaffen.
- Die Lebensqualität in unseren Veedeln durch grüne, lebendige und schattenreiche Plätze sowie begrünte Dächer und Fassaden vergrößern.
- Die Belastung durch Feinstaub durch eine integrierte Strategie über die verschiedenen Emissionsquellen hinweg dauerhaft und im Sinne der EU-Vorgaben reduzieren.
- Die Artenvielfalt in der Stadt schützen, indem biologische Rückzugsräume bewahrt und ausgebaut werden.
Verkehr
Eine Stadt in Bewegung
Die Kölnerinnen und Kölner sowie die Besucher der Stadt sind viel unterwegs – zu Fuß, auf dem Rad, mit Bus und Bahn, dem eigenen Auto oder Carsharing, mit LKW oder Reisebus, mit Lastenrad, Skateboard, Kinderwagen, Rollstuhl und Rollator. Wir brauchen eine Infrastruktur, die den unterschiedlichen Mobilitätbedürfnissen gerecht wird und mit der Menschen und Güter schnell, sicher, bezahlbar, bequem und umwelt- und klimafreundlich in die Stadt und von einem Stadtteil in den nächsten gelangen. Aus der Stadt der Schlaglöcher und Staus, der Parkplatzsuche und kaputten Rolltreppen soll eine europäische Mobilitätsmetropole werden.
Meine Politik für Köln: Ich setze mich für einen modernen Mobilitätsmix in Köln ein, um 86 Stadtteile besser zu verbinden und den „Umweltverbund“ aus Fuß-, Rad- und öffentlichem Verkehr zu stärken.
Als Oberbürgermeisterin möchte ich:
- Das städtische Mobilitätskonzept „Köln mobil 2025“ weiterentwickeln und die Umsetzung konzentriert vorantreiben.
- Dem Fußverkehr Raum verschaffen – durch die konsequente Einhaltung von Mindestbreiten bei Gehwegen, damit man auch mit Kinderwagen und Rollstuhl bequem und sicher durch unsere Stadt kommt.
- Den wachsenden Radverkehr endlich angemessen in der Verkehrsplanung berücksichtigen und durch mehr Abstellanlagen und ein modernes Wegenetz fördern.
- Es einfacher und bequemer machen, den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen, damit auch ältere Menschen, Menschen mit Behinderung oder mit Kindern ohne Probleme zum Ziel kommen – dank barrierefreier Stationen und Verkehrsmittel.
- Die Außenbezirke besser an die Stadt anbinden, zum Beispiel durch eine engere Taktung von Bussen und Bahnen oder die Einrichtung von Radexpresswegen.
- Marode Straßen, Brücken, Rad- und Fußwege sowie Bahnstationen sanieren und vorausschauend instand halten.
- Den Parkdruck durch Parkraummanagement und die gezielte Förderung von alternativen Angeboten wie Carsharing mildern.
- Intelligente Konzepte zur besseren Vernetzung der Verkehrsmittel fördern und ausbauen – wie Park&Ride oder Fahrradstationen.
- In Einrichtungen der Stadtverwaltung und städtischen Unternehmen gezielt Alternativen zum eigenen Fuhrpark fördern, zum Beispiel durch den Einsatz von Lastenrädern.
- Bei Wohnprojekten oder der Neuansiedlung von Unternehmen die gute Erreichbarkeit über Fuß-, Rad- und öffentlichen Verkehr sicherstellen, um Belastungen durch wachsenden Autoverkehr und Parkdruck zu vermeiden.
Vielfalt
Köln ist bunt
In Köln wird Vielfalt gelebt und hier haben die unterschiedlichsten Gruppen in der Stadtgesellschaft ihren festen Platz: Männer und Frauen, Alte und Junge, Familien und Kinderlose, Menschen mit Migrationshintergrund, mit unterschiedlicher sexueller Identität und Orientierung oder Menschen mit Handicap. Diese Vielfalt als Chance zu begreifen, niemanden zu diskriminieren und allen die gleichen Entfaltungsmöglichkeiten zu geben, ist eine unserer größten gesellschaftlichen Aufgaben.
Meine Politik für Köln: Alle Menschen sollen die gleiche Wertschätzung und Förderung erfahren, unabhängig von Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Orientierung und Identität.
Als Oberbürgermeisterin möchte ich:
- Dafür sorgen, dass die Mitarbeiter der Stadtverwaltung die Stadtgesellschaft widerspiegeln, und Bewerber und Mitarbeiter von bisher benachteiligten Gruppen gezielt fördern.
- Die Gleichberechtigung von Frauen voranbringen und die Mädchenarbeit stärken.
- Seniorengerechte Veedel als Antwort auf den demographischen Wandel schaffen.
- Förder- und Beteiligungsangebote für Menschen mit Einwanderungsgeschichte erhalten und ausbauen.
- Den internationalen Leitlinien entsprechend die Inklusion in der Bildungslandschaft voranbringen.
- Den Aktionsplan gegen Homophobie des Landes NRW umsetzen, damit neben der gesellschaftlichen Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgendern und Intersexuellen auch ausreichend Schutz vor Diskriminierung und Gewalt geboten wird.
- Die von der Stadt Köln unterzeichnete Charta der Vielfalt durch ein eigenes Konzept mit Leben füllen.
Wirtschaft
Stadt der Gründer und Unternehmer
Als attraktiver Wirtschaftsstandort lebt Köln von der Vielfalt und Dynamik seiner Unternehmen – als Sitz internationaler Konzerne und als Stadt mit breitem Mittelstand, lebendigen Kleinunternehmen und Gründungen. Arbeitsplätze ermöglichen Einkommen und Identität, Unternehmenssteuern ermöglichen Investitionen und Sozialausgaben und viele der kleinen und mittelständischen Unternehmen, aber auch der Konzerne engagieren sich unverzichtbar für die Region.
Meine Politik für Köln: In unserer wachsenden Metropole möchte ich durch eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik und straffe Verwaltungsprozesse den Wirtschaftsstandort Köln ausbauen und unseren internationalen Stärken als Medienzentrum, Hochschulstandort und Messestadt mehr Raum geben.
Als Oberbürgermeisterin möchte ich:
- Die Kultur- und Kreativwirtschaft stärker fördern und als Impuls für die Stadt- und Wirtschaftsentwicklung ernstnehmen, indem kreative Räume bewahrt und bereitgestellt werden.
- Die Wirtschaftsförderung professionalisieren, damit diese als Ansprechpartner der Wirtschaft mit der Rückendeckung der Stadtspitze Unternehmen in Köln halten und neue akquirieren kann.
- Die Messe-City in Deutz stärken und ausbauen sowie ein dort angebundenes Kongresszentrum schaffen.
- Regionale Unternehmen bei städtischen Ausschreibungen gezielt berücksichtigen, um die lokale Wirtschaft zu stärken und Aufträge effizient und bürgernah abzuwickeln.
- Unternehmerische Innovationen und Gründungen durch die Senkung von Verwaltungshürden und gezielte Anreize für Start-ups fördern.
- Planungssicherheit für unternehmerische Investitionen schaffen.
- Neue Gewerbegebiete bedarfsgerecht und verkehrstechnisch solide angebunden ausweisen.
- Bürokratische Hürden in der Stadtverwaltung abbauen, damit Gründungen, Unternehmensansiedlungen, Neubauprojekte oder auch Grundstücksentwicklungen beschleunigt werden.
- Die Unternehmen stärker mit Hochschulen und anderen Bildungsakteuren vernetzen.
- Das Einzelhandels- und Zentrenkonzept für Köln weiterentwickeln und umsetzen.
- Den Einzelhandel und regionale Wirtschaftsakteure in den Veedeln stärken und bewahren.
- Familienförderung, Bildung, Wohnen, Mobilität, Sport und Kultur als Standortfaktor begreifen und entsprechend gestalten.
Wohnraum
Eine Metropole als Heimat
Als wachsende Metropole ist Köln auf neuen Wohnraum angewiesen, der den Bedürfnissen der unterschiedlichen Gruppen in der Stadt gerecht wird. Gerade bei bezahlbarem Wohnen für Familien, dem studentischen Wohnen, dem Wohnen im Alter sowie der adäquaten Unterbringung von Flüchtlingen muss die Stadt aktiv werden – gemeinsam und im Dialog mit der GAG und anderen Investoren. Aber Wohnungen zu bauen alleine, reicht nicht. Eine Planung für die wachsende Stadt muss auch den öffentlichen Raum gestalten und Mobilitäts- und Bildungsangebote ausbauen.
Meine Politik für Köln: Ich will vorausschauend bezahlbaren Wohnraum in einer wachsenden Stadt bewahren und schaffen – mit einem Masterplan Wohnen und dem öffentlich geförderten Wohnungsbau.
Als Oberbürgermeisterin möchte ich:
- Alle Kräfte konzentrieren, um den öffentlich geförderten Wohnungsbau mit allen vorhandenen Instrumenten zu beschleunigen und auszuweiten.
- Geeignetes Bauland für unterschiedliche Wohnformen ausweisen.
- Wohnraum für Familien mit Kindern, Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderungen und Studierende schaffen.
- Wohnen mit Maßnahmen der Quartiers- und Sozialarbeit verbinden, um auch Menschen mit Krankheiten oder im Alter ein würdiges Umfeld bieten zu können.
- Einen Masterplan speziell für die Bereitstellung von Wohnungen für Flüchtlinge aufstellen.
- Kurzfristig und flexibel Wohnraum für Studierende bereitstellen, zum Beispiel durch die Anmietung von Containern oder die Umnutzung von leerstehenden Gebäuden der Stadt.
- Das gemeinschaftliche Bauen in Baugruppen sowie Mehrgenerationenhäuser und ähnliche Wohnprojekte unterstützen und bei Neubaugebieten systematisch berücksichtigen.
- Beim Neubau von Wohngebieten attraktive öffentliche Räume schaffen sowie für Angebote der Nahversorgung und Bildung sowie eine gute Verkehrsanbindung, insbesondere per Rad und öffentlichem Verkehr, sorgen.
- Das Umland und die Nachbarstädte im Dialog in die Wohnraum- und Verkehrsplanung mit einbeziehen.
- Baugenehmigungsverfahren schneller zum Abschluss bringen.
Alle Texte und Bilder wurden der Redaktion von den Oberbürgermeister-Kandidaten/-innen zur Verfügung gestellt.
Stand: 05.06.2015