Nach der Auftaktveranstaltung für „Ein Platz für Chorweiler“ im Juli dieses Jahres findet nun ab 28. August 2016 eine einwöchige Mitmachaktion für alle Bewohnerinnen und Bewohner in Köln-Chorweiler statt. Sie können gemeinsam mit den Vereinen und Initiativen aus dem Stadtteil Ideen, Vorschläge und Wünsche formulieren, wie die drei Plätze rund um das Zentrum von Chorweiler (Liverpooler Platz, Pariser Platz und Lyoner Passage) umgestaltet und aufgewertet werden können. Die von der Stadt beauftragten Büros „Urban Catalyst Studio“ und „Umschichten“ haben diesen Prozess entwickelt und moderieren ihn auch. Die Ergebnisse des Beteiligungsverfahrens bilden die Grundlage für die weitergehenden Planungen.
In der Aktionswoche vom 28. August bis 4. September 2016 mit dem Titel „Platzstation“ werden täglich zwischen 10 und etwa 20 Uhr eine Reihe von Aktivitäten angeboten, um sich an der gemeinsamen Ideenentwicklung zu beteiligen. So wird es Workshops, Ideen- und Expertensafaris sowie Begehungen der Örtlichkeiten geben, es wird zusammen gekocht und gebaut. Auch sportliche Aktivitäten und Musik stehen auf dem Programm. Zudem ist ein Ideenpool geplant, bei dem die konkreten Vorstellungen mit einfachen Mitteln vor Ort baulich umgesetzt und direkt ausprobiert werden können.
Zum Auftakt laden die Organisatoren für Sonntag, 28. August 2016, um 15 Uhr an die Lyoner Passage ein. Nach der Begrüßung und einer Vorstellung der Aktionswoche werden direkt die ersten Aktivitäten angeboten: Auftaktsafari, gemeinsames Kochen und Essen an der Kochstation, ein Konzert und vieles mehr.
Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, an der Aktionswoche teilzunehmen und den Planungsprozess aktiv zu begleiten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zum Hintergrund: Chorweiler entstand Anfang der 1970er Jahre in Anlehnung an das damalige Leitbild „Urbanität durch Dichte“ als städtebaulich-gestalterischer Mittelpunkt der so genannten „Neuen Stadt“. Die über viele Jahre vernachlässigte Verwaltung und Instandhaltung eines Teils des Wohnungsbestands durch neue Finanzinvestoren hat einen Modernisierungsstau verursacht, der der Siedlung erheblich schadet und das Image Chorweilers negativ prägt. Zahlreiche breit angelegte Initiativen sollen zur sozialen Stabilisierung des Stadtteils mit besonderem Handlungsbedarf beitragen. Dazu gehört maßgeblich die Neugestaltung der zentral gelegenen drei Plätze, die dem Leitbild der Entstehungszeit entsprechen. Insbesondere das Zentrum wirkt im Kontrast zu der umgebenden Hochhausstruktur mit seiner lockeren Bebauung an überdimensionierten Plätzen unvollendet.
Das Projekt „Lebenswertes Chorweiler – ein Zentrum im Wandel“ wird im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit einer Summe von fünf Millionen Euro gefördert. Zu den Förder- und Zuwendungsvoraussetzungen gehören unter anderem die Planung, Umsetzung und Bürgerbeteiligung in einer Qualität als Vorzeigeprojekt, das auch auf andere Städte mit ähnlichen Problemstellungen übertragbar ist. Wichtig ist auch, die Umgestaltung in Chorweiler im Zusammenhang zu sehen und nicht jeden Platz einzeln zu betrachten. Dabei sollen auch bestehende Qualitäten mituntersucht und eingebunden werden.
16.08.2016, Stadt Köln
Foto: Larissa Owtscharenko