Bundestagswahl 2017

Der erste (und der einzige) russlanddeutsche CDU-Bundestagsabgeordnete tourt in diesen Tagen durch ganz Deutschland und hilft seinen Parteikollegen im Wahlkampf die Zielgruppe Spätaussiedler anzusprechen. Am 29. August, unterstützte er im Taborsaal in Köln-Heimersdorf die Kampagne von Gisela Manderla (CDU, Köln III). Im Publikum saßen überwiegend ältere Russlanddeutsche und einige lokale Politiker, darunter die Kölner Ratsherren der CDU Thomas Welter und Martin Erkelenz, sowie der junge CDU-Politiker in der Bezirksvertretung Rodenkirchen Vasilis Pavegos.

Der Schwenk zu der Flüchtlingsthematik kam wohl nicht von ungefähr. Seit mehreren Monaten versucht die AfD die ca. 1,5 Millionen wahlberechtigten Russlanddeutschen für sich zu gewinnen. Teilweise mit lokalen Erfolgen: In manchen Wahlbezirken in NRW, wo viele Spätaussiedler leben, wurde sie bei der letzten Landtagswahl teilweise mit zweistelligen Ergebnissen gewählt. Die vor Kurzem gegründete Interessengemeinschaft „Russlanddeutsche in der AfD“ betreibt aktive Wahlkampagne, teilweise auf Russisch. Die Partei hat einige russlanddeutsche Mitglieder auf attraktive Positionen in der Kandidatenliste für die Bundestagswahl 2017 gesetzt.

Die CDU, die seit Jahrzehnten als politische Heimat der Russlanddeutschen galt, versucht nun das Ruder herumzureißen. Die CDU-Treue der Russlanddeutschen bröckelt seit geraumer Zeit. Jetzt startet die Partei eine Charme-Offensive, bemüht sich wieder für die Russlanddeutschen relevante Themen, wie Rente, Anerkennung von Diplomen, anzusprechen. Auch in Köln, wo ca. 51.000 Spätaussiedler leben (Stand 2014). Am 24. August traf sich der CDU-Direktkandidat im Wahlkreises Köln II, Prof. Dr. Heribert Hirte, mit einigen Kölner Vertretern der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland. Nun lud Gisela Manderla die Russlanddeutschen zum Gespräch nach Heimersdorf ein.

Auch der kritische Umgang mit der AfD war ein Thema. Aus dem Publikum kam ferner ein Vorschlag, im Bonner Haus der Geschichte eine Abteilung mit der Geschichte der Aussiedler einzurichten. Frau Manderla zeigte Verständnis für diese Idee.
31.08.2017, Alexander Litzenberger
[zt_message_box type=“info“ extra-class=“message-box“]Weiterer Wahlkampftermin im Bezirk Chorweiler: Podimusdiskussion am 3. September in der Alevitischen Gemeinde Alpenrosenweg 6, 50769 Köln-Seeberg. An der Diskussion nehmen teil: Bundestag-Kandidatinnen und -Kandidaten Dr. Rolf Mützenich (SPD), Gisela Manderla (CDU), Katharine Dröge (Die Grünen), Volker Görzel (FDP), Güldane Tokyürek (Die Linke)[/zt_message_box]





