Die Wähler im Bundestagswahlkreis Köln III (Bezirke Ehrenfeld, Nippes und Chorweiler) haben gestern entschieden und mit 32,29 % (Erststimme) wieder Herrn Dr. Rolf Mützenich, SPD (Ergebnis 2013: 39,3 %) für weitere vier Jahre nach Berlin geschickt. Im Bezirk Chorweiler selbst unterlag allerdings der SPD-Kandidat (31,58 %) seiner CDU-Konkurrentin Frau Gisela Manderla (35,15 %). Wie bei der Landtagswahl in diesem Frühling, hat die rote Mehrheit in Ehrenfeld und Nippes die schwarze Mehrheit im Bezirk Chorweiler überstimmt. Wir gratulieren Herrn Dr. Rolf Mützenich an der Stelle für den Sieg und wünschen ihm viel Erfolg in den nächsten vier Jahren parlamentarischer Arbeit!
Die eigentliche Brisanz dieser Wahl war die Frage „Mit welchem Ergebnis zieht die AfD in den Bundestag ein?“. Die kühnsten Umfragen sprachen kurz vor dem 24. September von 11%. Das vorläufige amtliche Endergebnis (Stand 25.09.17, 10:00 Uhr) übertraf diese Prognose ziemlich deutlich und bescheinigte der populistischen Partei 12,6% der Wählerstimmen. In Sachsen wurde die AfD sogar die stärkste Kraft. Der Schock darüber im Lande sitzt tief.
Auch im Bezirk Chorweiler hat die AfD großen Zuspruch erfahren. Zwei Stadtteile ragen in ganz Köln (7,25% für die AfD in ganz Köln) hervor: In Chorweiler wählten 17,50 % der Bürger mit ihrer Zweistimme die AfD. Wieder, wie bei der Landtagswahl 2017, ein Spitzenwert in der ganzen Stadt. Im beschaulichen Stadtteil Blumenberg leben 15,98 % Anhänger der AfD – das ist das viertbeste Ergebnis der Partei in Köln. Am wenigsten lassen sich die Wähler von der AfD in Fühlingen begeistern, dort holte die Partei 7,32 % der Stimmen, schaffte dennoch die 5% Hürde.
Die Wählerschaft in Chorweiler-Mitte scheint ziemlich polarisiert zu sein. Für Die Linke haben hier 13,76 % der Wähler gestimmt, der beste Wert für die Partei im ganzen Bezirk und das sechs-beste Ergebnis in der Stadt Köln.
Die Wahlbeteiligung im Bezirk Chorweiler lag mit 67,99 % auch in diesem Jahr deutlich unter dem bundesweiten Niveau (75,6%), im Stadtteil Chorweiler lag sie bei 45,77 % (2013: 42,5%)
25.09.2017, Alexander Litzenberger