So oder ähnlich äußern sich die meisten Bürger der Stadt Köln, wenn es um Werbung für Bürgervereine, Bürgerinitiativen oder sonstige Einrichtungen geht, die sich für die Bürger in ihrem oder anderen Veedel/n einsetzen.
Ein veraltetes System, gleichgesetzt mit dem Vorurteil der Schützenvereine und ähnlichem, wo ja immer nur „gesoffen“ wird. Palaver und nix dahinter, im Grunde sieht man bei dem Begriff Bürgerverein immer nur das Bild der veralteten Kneipe, mit Holzpanelen an der Wand, ein paar Orden, vereinzelte Pokale und vor allem dem Klüngel unter sich. Als Neuling da einzutreten geht gar nicht, da wird man gleich als Grenzmodell betitelt, man wird nicht integriert und überhaupt hat man ja sowieso nie das Recht, irgendwas sagen zu können, bzw. ernst genommen zu werden. Ein zahlender Neuer wird nur ausgenutzt, so oder so ähnlich spielt es sich in den Köpfen der meisten Menschen ab und ja, früher war das vielleicht so 🙁
Hast Du dich jetzt selbst erwischt, genauso ist es doch auch, genauso denke ich? Herzlichen Glückwunsch, dass Du trotzdem bis hierher weitergelesen hast, denn jetzt kommt der interessante Teil dieses Berichts 😉
Heute, mehr als je zuvor, haben wir Anliegen, Interessen, Bitten und Beschwerden, die unser Veedel betreffen. Du fragst dich, wer sich dafür einsetzt. Wer gibt deine Anliegen weiter, an wen kannst Du dich wenden? Wer spricht mit Orts- oder Bezirkspolitikern und wer setzt sich eigentlich grundsätzlich ein?
Das sind in erster Linie die Ortsvereine und die Bezirkspolitiker. Beide spielen in den meisten und besten Fällen den Ball in die gleiche Richtung.
Viele Menschen können viel bewegen, wo viele Menschen sind, gibt es Presse, Fernsehen und so weiter…Dadurch werden die Verantwortlichen tatsächlich in die Verantwortung gebracht und sind wiederum in der Bringpflicht.
Die Krux an der Sache ist aber, dass durch die oben beschriebene Situation der Nachwuchs in den Bürgervereinen fehlt und gänzlich ausfällt. Ein Bürgerverein kann allerdings aber auch nur und vor allem vermehrt Dinge erreichen, wenn er eine hohe Anzahl an Mitgliedern hat. Denn viele Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, können viel mehr erreichen, als jeder einzelne. ABER jeder einzelne ist heute oft nur auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken unterwegs, schreibt dort seinen Unmut, wird gerüffelt und im besten Fall bekommt er Zuspruch, passieren wird aber nichts. Dort ist der Zuspruch einfach und oft auch nur gewollt. Die Menschen sind anonym, äußern sich, suchen Bestätigung, Likes und verschwinden wieder.
Nun kommen wir zu den Punkten, die den Bürger eines Veedels davon abhält, einem Bürgerverein beizutreten:
Punkt 1: Der Beitrag (in Form von Geld)….
Punkt 2: Desinteresse
Punkt 3: Angst vor Ablehnung
Punkt 4: Angst vor Ausgrenzung bei bestehenden Vereinen
Punkt 5: Die erreichen ja eh nix
Punkt 6: Der und der hat gesagt, dass…..
Fakt ist: Mehr denn je sind heute Bürgervereine wieder hip, angesagt und gefragt. Denn genau das haben viele Leute mittlerweile auch verstanden. Nichts geht alleine, zusammen ist man stark. Nur viele Menschen mit gleichen Interessen können nachhaltig etwas bewirken. UND nein, die Bürgervereine in unserem Bezirk Chorweiler sind nicht mehr die verstaubten von gestern, sondern viele Menschen jeder Generation, die vieles bewirken und mitreden wollen. Der Jahresbeitrag liegt im Rahmen, beispielsweise in Blumenberg bei 15 Euro pro Jahr für Einzelmitglieder. Der Beitrag deckt nicht im Entfernten, was schon allein die Kosten für die Treffen und die entsprechende Raummiete betrifft. Das nur mal dazu, warum man überhaupt einen Beitrag zahlt.
Mach dich für dein Veedel stark und lass deine Stimme, mit vielen anderen, mehr bewirken! Bürgervereine sind sinnvoll und helfen auch dir, deiner Familie und Freunden im Veedel gerne weiter.
09.04.2019, Eure Sarah