Im Sommer 2019 hat die Stadt Köln den Klimanotstand ausgerufen. Es sollen mehrere Maßnahmen zur Verringerung von Treibhausgasemissionen folgen. Eine davon sorgt aktuell für Spannung zwischen der Oberbürgermeisterin Reker und dem größten privaten Arbeitgeber Kölns, den Ford-Werken (ca. 17. 000 Arbeitsplätze). Hier sind auch viele Menschen aus dem Bezirk Chorweiler beschäftigt. Der Grund dafür ist das für Frühjahr 2020 geplante Pilotprojekt. Die Stadt Köln will neue Dienstwagen für die Oberbürgermeisterin Henriette Reker und sieben Dezernenten, sowie für die ehrenamtlichen Bürgermeister testen. Und diese Dienstwagen sollen möglichst umweltfreundlich sein.
Aktuell besteht die Flotte der Stadt aus Ford-Autos, darunter auch Hybridfahrzeuge. In den letzten 30 Jahren war es, abgesehen von wenigen Ausnahmen, schon immer so. Da Ford nicht in allen Fahrzeugklassen E-Autos bzw. Hybridfahrzeuge anbietet (dies soll laut Ford spätestens in den nächsten zwei Jahren erfolgen), könnte es zu einem Paradigmenwechsel kommen. Die Stadt kann sich dann nicht mehr für den ortsansässigen Autobauer, sondern für einen externen Hersteller entscheiden.
In der Ford-Belegschaft macht sich Unmut breit. Der Chef des Betriebsrats, Martin Hennig, startete am 9. Dezember eine öffentliche Petition (Link zur Petition), um Druck auf die Stadtspitze aufzubauen und die Solidarität mit dem heimischen Autobauer einzufordern. Mit starken Worten bittet er die Kölner um Beistand:
„Der größte private Arbeitgeber der Stadt und seine Belegschaft bekommen einen Schlag ins Gesicht. Das lassen wir nicht zu!
Die Ford Belegschaft kämpft um den Standort Köln. Wir erwarten ein klares Bekenntnis der Stadt zu Ford!
[…]Die Pläne der Kölner Stadtspitze unter Führung von Frau Reker würden diese Unsicherheit zusätzlich verstärken. Das müssen wir verhindern. Deshalb bitten wir um Ihre und Eure Unterstützung. Danke!“
Die Petition hat innerhalb eines Tages über 5.000 Unterschriften gesammelt. Das Ziel wurde auf 10.000 gesetzt. Das Anliegen wird kontrovers diskutiert. Über 2.000 Kommentare sprechen für die hohe Brisanz des Anliegens.
Alexander Litzenberger
Foto: Ford-Gelände, Archivfoto
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Guten Abend 🙂 Ich finde schwierig, zwischen den beiden gegebenen Antworten zu entscheiden. Einerseits sollte die Stadt Köln natürlich ihr Unternehmen Ford unterstützen, andererseits ist es sicherlich sinnvoll und wahrscheinlich sowieso an der Tagesordnung, nach Vertragsablauf neu auszuschreiben. Tatsächlich ist die Stadt auch nach Aufruf des Klimanotstandes nochmal mehr in der Pflicht, auf genannte Umweltaspekte zu achten. Das mal ganz abgesehen vom Kosten-Nutzen-Faktor.
Somit werde ich persönlich mich nicht für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden.
Perfekt wäre ein Angebot von Ford, welches die benötigten Umweltaspekte deckt und aber auch preislich stimmt. So könnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Möglicherweise macht Ford bei dem Geschäft kein Plus, aber Arbeitsplätze bleiben erhalten, der Standort bleibt ebenfalls und es kann für Ford und Köln gleichermaßen weitergehen.
Fällt der Vertrag mit der Stadt flach, könnte das erhebliche Auswirkungen auf den Standort haben. Dieser ist leider sowieso schon geschwächt. Das wiederum ist auch nicht gut für die Stadt. Somit gibt es nur win-win oder loose-loose….. nichts dazwischen.