Als wir (vom Bürgerverein Heimersdorf/Seeberg-Süd) bereits im November 2021 von den damals noch geheimen Planungen von zu diesem Zeitraum 9 Windrädern öffentlich berichteten gab es kaum Reaktionen darauf. Nur der Wochenspiegel berichtete allerdings zeitnah ausführlich. Heute ist das inzwischen anders – und voller Emotionen, auch bestärkt durch die Folgen des unsäglichen Ukraine-Konflikts und seiner weltweiten Folgen. Der Kampf zugunsten der Klimawende, zugleich um energetische Selbstbestimmung und Abmilderung der damit einher gehenden Kostenexplosionen legen neben den allumfassenden Sorgen auch Hoffnungen offen, aber auch ideologische Erschwernisse in der öffentlichen Diskussion. Wir haben klar Stellung bezogen und tun dies weiterhin:
Nachdem der ehemalige Chef der Rheinenergie, Herr Dieter Steinkamp, sich in einen gut dotierten neuen Wirkungskreis verabschiedet hat, geht nun die neue Leitung ( Andreas Feicht) schrittweise in die Offensive. Schließlich stehen enorme Investitionen an um zukunftssichere Konzepte zu entwerfen und überzeugend durchzusetzen. Leider wurde bis heute darauf verzichtet die Bürgerinnen und Bürger an Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Wir meinen : so geht das nicht ! Ohne fundamentale Einbeziehung und Mitwirkung der betroffenen Bevölkerung werden geplante Absichten scheitern oder zumindest erhebliche Widerstände hervor rufen. Wer ist denn nun real betroffen ?
Betroffen sind wir alle. Die ganze Stadt. Zu der Absicht, wieder einmal den Kölner Norden mit allen Lasten zugunsten des Ganzen zu beglücken sagen wir : NEIN ! Wir fordern insbesondere eine umfangreiche, wahrheitsgemäße Information und Beteiligung der Ortslagen unseres Stadtbezirks ein. Inzwischen wurden kürzlich ( erst am 29.08.) auch unsere Bezirksvertreter (BV6) informiert. Aus den Fraktionen ist aber noch keine Stellungnahme bekannt geworden. Man darf gespannt sein, wie sich unsere direkte Volksvertretung positioniert.
In der sog. „Potentialanayse“ kommt die Rheinenergie zu dem Schuss : Nur hier im Bezirk 6 sei innerhalb Kölns genügend Raum um Windparks aufzubauen ( siehe Foto A1). Zugleich wird in Foto A2 erklärt,wo es nach Auffassung der Rheinenergie „nicht geht“. Eigentlich überall !
Dem stimmen wir ausdrücklich NICHT zu. Ob etwa im Nüssenberger Busch entlang der A1 (3 Stadtbezirke betroffen ), im Kölner Süden in der Querspange entlang der A4 oder auch im Rechtsrheinischen – da gibt es inzwischen etliche Raum-Potentiale. „Inzwischen“ bedeutet : es gibt aktuelle Änderungen etwa in den Abstandsregeln. Damit werden weitere Potentialflächen „gewonnen“, die bisher schlichtweg nicht untersucht wurden oder politisch nicht in Betracht kamen oder kommen sollten.
Wo genau liegen nun die geplanten Windkraftanlagen ? Wer ist besonders betroffen ?
Es sind 2 Regionen in unserem Bezirk genannt – in der 1. Ausbaustufe mit a) 9 Windkrafträdern – in der Südspange von Roggendorf/Thenhoven, Blickrichtung Kreuzfeld und zunächst b) 4-5 Windrädern westlich von Langel/Rheinkassel. Die zu errichtende Infrastruktur kommt noch hinzu. Leider haben die Planenden die genauen Lagepläne noch nicht „heraus gerückt“. Natürlich kennen wir diese trotzdem. Das Veröffentlichen sollte m.E. schnellstes und unverzüglich nachgeholt werden. Jede(r) sollte sich eine eigene Meinung und Haltung bilden können, dies kommunizieren und so einen Beitrag zur gemeinschaftlichen Lösung anbahnen. Aber es gibt Grenzen für Kompromisse – z.B. SF6 !
- Und da wäre noch dieses zentrale Problem, es heißt : SF6 !
SF6 ist als Gas der Klimakiller Nr. 1 (Schwefelhexafluorid).
Derzeit verbaut in allen Windkraftanlagen, die es bisher in Deutschland gibt.
1 kg dieses Gases entspricht ca. 26.000 kg Kohlendioxid – Abbau : über 3000 Jahre !
Ab 2031 soll die Verwendung dieses Gases in der EU verboten werden.
Unsere Forderung daher : Keinerlei Verwendung von SF6 in Windkraftanlagen !
Es gibt Alternativen – unschädliche ! Z.B. bietet die Fa. Siemens solche Alternativen an.
Finger weg von SF6 – sonst : keine Windräder für Köln ! DAS wäre und ist konsequent !
- Noch steht also gar nichts fest.
- Die Diskussion ist aber längst eröffnet.
- Die derzeit vorgeschriebenen Prüfungsverfahren werden noch 2-3 Jahre andauern.
- Informiert endlich die Bevölkerung und bindet sie in alle Prozesse ein !
Mit freundlichen Grüßen
und einem Wunsch nach fairem Streit – um die Sache …
– in der Hoffnung auf gemeinsame Lösungen
Dieter Höhnen
bvh-koeln.de
07.09.2022