Nach kontroversen Diskussionen in den sozialen Medien rund um den Kölner Ratsbeschluss vom 27. Mai 2025 zum Thema Windkraftanlagen, meldet sich die direkt gewählte Landtagsabgeordnete für den Kölner Norden, Lena Teschlade (SPD), mit einer Klarstellung zu Wort.
Teschlade betont, dass sich das Verfahren derzeit noch in der Planungsphase befinde – nicht im Genehmigungsverfahren. Die Verunsicherung sei teils auf missverständliche oder unvollständige Darstellungen in den sozialen Medien zurückzuführen. Sie zeigt Verständnis für die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger und hebt hervor, dass insbesondere der Kölner Norden bereits viele Infrastrukturprojekte mitgetragen habe.
Hintergrund ist die Umsetzung des bundesweiten Ziels, zwei Prozent der Landesfläche für Windenergie auszuweisen, geregelt durch das Windenergieflächenbedarfsgesetz (WindBG). Die Ausgestaltung erfolgt über den Landesentwicklungsplan (LEP) sowie den Regionalplan Köln. Eine Änderung des Landesplanungsgesetzes (LPlG NRW) durch die Landesregierung hat im Februar 2025 ein sechsmonatiges Moratorium für neue Windkraftprojekte außerhalb geplanter Vorranggebiete in Kraft gesetzt. Die SPD hat sich gegen diese sogenannte „Windkraftbremse“ ausgesprochen, da sie bundesweit rund 1.400 Projekte, teils von Bürgerinitiativen getragen, verzögere oder blockiere.
Für Köln bedeutet das konkret: Windpotenzialflächen im Kölner Norden, wie der Worringer Bruch oder Flächen nahe der seismologischen Station Pulheim, wurden von der Bezirksregierung nicht in den Regionalplan aufgenommen, da sie als risikobehaftet und rechtlich angreifbar eingestuft wurden. Der Stadtrat Köln hat daraufhin eine Positivplanung beschlossen – mit breiter Mehrheit (außer AfD und CDU). Dabei prüft die Stadt gezielt geeignete Flächen für Windkraft und kann diese später in den Regionalplan einbringen.
Wichtig ist laut Teschlade die klare Trennung von Planung und Genehmigung: Erst im Genehmigungsverfahren werden Aspekte wie Artenschutz, Hochwasserrisiken oder seismologische Fragen detailliert geprüft. Sie weist darauf hin, dass die CDU öffentlich eine Ablehnung wegen Hochwassergefahr erklärt habe – laut Bezirksregierung sei dies jedoch nicht die eigentliche Entscheidungsgrundlage gewesen.
Teschlade bekräftigt, dass die SPD den Ausbau der Windenergie unterstütze, aber eine gerechte Verteilung über das gesamte Stadtgebiet fordere. Wenn Windanlagen im Kölner Norden entstehen, müssten auch die Anwohner konkret profitieren – etwa durch vergünstigten Strom oder Beteiligungsmöglichkeiten über Genossenschaftsanteile, wie es die Rheinenergie bereits in Aussicht gestellt habe. Bereits im März 2023 fand eine erste Bürgerveranstaltung mit der Rheinenergie statt, eine weitere ist in Planung.
Zum Schluss bietet Teschlade das persönliche Gespräch an: „Soziale Medien sind der falsche Ort für diese Debatte. Schreiben Sie mir eine Mail – ich treffe mich gern auf einen Kaffee mit Ihnen.“
Quelle: Pressemitteilung von MdL Lena Teschlade. Zusammenfassung durch die KI.
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