Eigentlich bin ich ein lebensfroher Mensch, der sehr viel lächelt (können bestimmt einige bestätigen ), aber beim Neubau der Leverkusener Brücke ist mir schon seit längerem das Lächeln vergangen.
Nachdem das Land im April den Bauauftrag wegen gravierender Mängel gekündigt und neu ausgeschrieben hatte, wurde uns eine Aufnahme der Bauarbeiten Ende 2020 bzw. Anfang 2021 in Aussicht gestellt. Doch diese Hoffnung wurde vor kurzem im Keim erstickt. Die im Vergabeprozess unterliegenden Unternehmen sind wegen des äußerst geringen Angebotes der Bietergemeinschaft, die den Zuschlag erhalten hat, vor die Vergabekammer des Landesbetriebes Straßen.NRW gezogen. Damit wird sich der Baubeginn auf unbestimmte Zeit verzögern.
Diese Woche kam eine weitere Hiobsbotschaft hinzu, mit der sich der Verkehrsausschuss des Landtags heute befassen wird. Die SPD hat eine „Dringliche Anfrage“ eingereicht, um zu klären, ob die Vergaberegeln bei der Neuausschreibung eingehalten wurden. Mehr dazu dann in den nächsten Tagen.
Unabhängig davon, wie sich der Neubau in den kommenden Monaten entwickelt, steht eins fest: Die Bauzeit wird sich erheblich verzögern (der erste Brückenteil sollte eigentlich bereits abgeschlossen sein!) und die Kosten werden weiterhin explodieren. Viele Menschen im Kölner Norden und in Leverkusen leiden wegen der unprofessionellen Arbeit der Landesregierung. Man kann nicht anders, als von einem Komplettversagen des Landesverkehrsministeriums um Minister Hendrik Wüst (CDU) sprechen.