Aus Sicht des Stadtbezirks Chorweiler ist es zu begrüßen, dass der Rat der Stadt Köln der inkonsistenten Argumentation der FDP nicht gefolgt ist und deren Antrag „Schaffung von Wohnraum für bis zu 5.000 Kölnerinnen und Kölner – Realisierung des Stadtteils Kreuzfeld“ mehrheitlich abgelehnt und damit den Beschluss der Bezirksvertretung Chorweiler vom 11.7.2013 bestätigt hat.
Die vom Rat einstimmig beschlossenen Maßnahmen zum Ausbau des Wohnungsbaus beinhalten u.a. das Bekenntnis, dass „ die Innenentwicklung der Außenentwicklung vorzuziehen“ sei. Diese Beschlusslage entspricht auch der der Bezirksvertretung Chorweiler:
„Die Bezirksvertretung erkennt die Notwendigkeit, dass zur Sicherstellung der Wohnungsversorgung ausreichende neue Bauflächen im Stadtbezirk Chorweiler bereitgestellt werden müssen. Sie ist nach den Erfahrungen mit der Entwicklung des Stadtteils Blumenberg aber der Auffassung, dass eine sozialverträgliche Siedlungsentwicklung im Stadtbezirk nicht mit großen Baugebieten wie Kreuzfeld, sondern allein durch Arrondierungen bestehender Ortslagen erreicht werden kann und ist offen für geeignete Planungsvorschläge.“
Bei Umsetzung des gestrigen Ratsbeschlusses, nach dem die Innenentwicklung Vorrang vor der Außenentwicklung hat, bestehen im Stadtbezirk Chorweiler auch ohne Kreuzfeld noch jahrelang große Wohnungsbaureserven (ca. 1200 Wohneinheiten im Einfamilienhaus- und Geschosswohnungsbau), die im Flächennutzungsplan enthalten sind.
Vor einer Reaktivierung der Bebauungspläne Kreuzfeld sollten diese Reserven erst einmal realisiert werden. Da die bisherige Nachfrage im Stadtbezirk eher schleppend verläuft, besteht derzeit keine Notwendigkeit einer Planung von „Kreuzfeld“. Die Weiterentwicklung Blumenbergs sollte ebenfalls vor einer solchen Planung stehen.
In den Redebeiträgen der Ratsmitglieder von SPD, CDU und Grünen wurde zudem ein Kriterienkatalog für die Entwicklung von Wohnstandorten/ -siedlungen gefordert. Berücksichtigung sollte dabei auch die Bildung von „lebenswerten Veedeln“ finden.
Dem ist zuzustimmen unter der Voraussetzung, dass die betroffenen Bezirksvertretungen sowie die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig beteiligt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Cornelie Wittsack-Junge
Bezirksbürgermeisterin
19.07.2013
Foto: Auf diesem Areal hinter Blumenberg sollte Kreuzfeld entstehen (Alexander Litzenberger)