Hundefreilauffläche in Merkenich: Anwohner melden sich zu Wort

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Hunde brauchen bekanntlich Auslauf. Auch in Merkenich, wo der Bürgerverein die Stadt Köln seit Langem um die Einrichtung einer Hundewiese als Ausgleich für die Einschränkungen durch den Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL) bittet. PEPL sichert den Status des Naturschutzgebiet Rheinaue und verfolgt u.a. das Ziel, die Erholungsnutzung in den Rheinauen zurückzudrängen und hat das Freilaufenlassen von Hunden für unzulässig erklärt. Die Rheinauen von Merkenich bis Worringen sind seit 1991 ein festgesetztes Naturschutzgebiet.

Schon 2015 hat die Bezirksvertretung Chorweiler die Verwaltung gebeten , Hundefreilaufflächen für Worringen und die Rheindörfer ausfindig zu machen. Vorerst ohne Erfolg.

2021 kam Bewegung in die Sache. Die Stadt Köln plant nun nördlich der Schlettstadter Straße, zwischen Kolmarer Straße und Alte Römerstraße, eine Hundefreilauffläche in Verbindung mit einem öffentlichen Park (Quartierspark) anzulegen. Dem hat die Bezirksvertretung Chorweiler in ihrer Sitzung am 9. Dezember 2021 zugestimmt. Der Bürgerverein Merkenich e.V.  freute sich über die Entwicklung. 

Das Vorhaben stößt nicht nur auf ein positives Echo. In einem Kommentar auf unserer Website beschwerte sich Anne B. darüber, dass die Hundefreilauffläche zu weit sei (Zitat): “Für alte oder gehbehinderte Menschen ist der Weg von vielen Ortsteilen viel zu weit! Die können ihre Hunde dann leider nicht laufen lassen. Zudem haben gerade diese Personen oft kein Auto! Und mit dem Auto zu fahren, nur um seinen Hund frei laufen zu lassen, ist das gerade heute logisch? Viele jüngere werden aus Zeitgründen das Auto nutzen. Ist ein großer Parkplatz vorgesehen??” (Link)

Stellvertretende FDP Nord/Chorweiler Vorsitzende Simone Hecht (rechts im Bild) kommentiert: “Quartierspark und Hundefreilauffläche in Köln Merkenich? Wir finden dazu sollte zuerst mit den betroffenen Anwohnern und dem aktuellen Pächter gesprochen werden”. Links im Bild Pächter Herbert Wasserfuhr. Foto: FDP Köln-Nord

Die Bezirksvertretung Chorweiler hat eine Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Planung der Hundewiese für nicht gewünscht erklärt. Das sorgt nun für Unmut bei den Anwohnern, die sich per Brief an Oberbürgermeisterin Reker, den Kölner Rat und die Bezirksvertretung Chorweiler gewandt haben. Das zweiseitige Schreiben, das von einem Dutzend Menschen unterzeichnet ist und unserer Redaktion in Kopie vorliegt, ist mit dem 22. Januar 2022 datiert.

In der Präambel bringen die Unterzeichner ihre tiefe Verärgerung darüber zum Ausdruck, dass keine öffentliche Debatte über die Einrichtung der Hundewiese stattfindet. Sie betonen zugleich, dass sie einer Hundefreilauffläche grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Für Ärger sorgt eher das Vorhaben parallel einen  Quartierspark auf einer Fläche von ca. 4,5 Hektar einzurichten.

Den Bezirksvertreten wird vorgeworfen, die örtlichen Begebenheiten nicht zu kennen. Sie befürchten, dass ihnen durch den Quartierspark “Verhältnisse, wie an der Langeler Fähre beschert” würden. Der Park könne falsches Klientel anziehen. Auf der geplanten Fläche befand sich in den 1950/1060-er Jahren eine Wohnsiedlung und die Autoren des Briefes befürchten, dass in den zugeschütteten Kellern der Häuser gefährliche Altlasten vorhanden sein können. Sie sehen eine Einzäunung des Parks für dringend notwendig, weil an der angrenzenden Alte-Römer- Straße rein rechtlich 100 Km/h-Tempo gilt.

Es werden auch Fragen bezüglich des Pächters des Geländes gestellt. Er musste schon wegen dem Neubau der Leverkusener Brücke die Fläche verlassen, nun müsse er der geplanten Hundefreilauffläche weichen. Es sei unerhört, dass der Pächter vom geplanten Verfahren erst aus der Presse erfahren habe. Die Unterzeichner sprechen sich für den Verbleib des Pächters vor Ort aus.

Im Schreiben der Anwohner wird auch die schwierige Parksituation für die Hundehalter angesprochen, die möglicherweise von auswärts dorthin kommen werden. Zum Schluss schreiben sie: “Es drängt sich uns der Eindruck auf, dass hier seitens der Verwaltung, wie auch der Politik eine Entscheidung ohne jegliche Ortskenntnisse oder dem Willen sich eingehend mit den Begebenheiten zu befassen, getroffen wurde! Eine örtliche Begehung könnte hier Abhilfe schaffen, dazu laden wir Sie jederzeit herzlich ein.

Alexander Litzenberger

 

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