Kreuzfeld: Die Auslobung für den städtebaulichen Wettbewerb ist veröffentlicht

betrachtungsraum
Gastbeitrag

Die Verwaltung hat den Startschuss zum städtebaulichen Wettbewerb für den neuen Stadtteil im Kölner Norden gegeben. Nun können sich bis zum 13.4.2021 Stadtplaner bewerben.

Logo für die Entwicklung von Kreuzfeld.

Das Leitbild für Kreuzfeld wurde im Dezember 2019 im Stadtrat beschlossen.
Darin ist der Markenkern (den Stadtteil NACHHALTIG VERNETZEN, BILDUNG fördern, für GESUNDHEIT sorgen) mit den entsprechenden Entwicklungszielen festgelegt.

Darauf aufbauend werden nun konkrete Planungsentwürfe gesucht, wie der Stadtteil aussehen könnte. In der Auslobung sind Forderungen, Kriterien und Fragestellungen beschrieben, die an die Entwürfe gestellt werden.

Das Hauptaugenmerk in der Entwicklung wird auf städtebauliche Qualität, Dichte und Umsetzbarkeit gelegt. Die entsprechenden Kriterien werden zusammen zu 50% in die Bewertung der Entwurfsideen eingehen. Das zu entwickelnde Mobilitäts- und Erschließungskonzept wird nur mit 15%iger Wertigkeit einfließen. Ebenfalls nur 15% der Bewertung entfallen auf die Klimawandelberücksichtigung.

Städtebauliche Qualität wird in der Auslobung begrüßenswerter Weise u.a. festgemacht an unterschiedlichen und vielfältigen Wohnungstypen, Bereichen für genossenschaftliches Wohnen und Baugruppen, dem weitest gehenden Erhalt des vorhandenen Grüns und Schaffung großzügiger grüner Frei, Spiel- und Bewegungsflächen. Außerdem wird auf die Bedeutung des „Grünzug Kreuzfeld“ im Süden des Betrachtungsraums hingewiesen.
Auch die Belange der schon im Umfeld des neuen Stadtteils lebenden Bevölkerung findet sich in den Forderungen für den Wettbewerb wieder: Ergänzung der sozialen Infrastruktur, Anbindung von Blumenberg an Kreuzfeld, Aufwertung der S-Bahnhaltestelle Blumenberg.

Klimaneutraler Betrieb der Gebäude wird angestrebt. In Anbetracht des für Köln ausgerufenen Klimanotstandes wären trotzdem strengere Forderungen und eine höhere Gewichtung von Mobilitäts- und Energiekonzepten notwendig und möglich gewesen. Für den Verkehr im ganzen Kölner Norden ist es unabdingbar, auf die Wichtigkeit eines schlüssigen Verkehrskonzeptes zu dringen. Ökologisches Bauen findet leider überhaupt keine Erwähnung.
Der städtebauliche Wettbewerb findet als sogenannter wettbewerblicher Dialog statt. Dabei sollen Experten, Verwaltung, Politiker und die Öffentlichkeit gemeinsam mit den Planern an deren Entwürfen arbeiten; Ideen, Anregungen und Kritik einbringen.
Dafür enthält die Ausschreibung einen Zeitplan:

  • am 7.6.21 sollen sich die 6 ausgewählten Büros in einer öffentlichen Auftaktveranstaltung vorstellen.
  • Bis zum 30.7.21 müssen dann die Entwürfe der Büros eingereicht werden und
  • am 21.8.21 werden sie öffentlich präsentiert, gefolgt von einer Ausstellung an einem Marktstand in Chorweiler. Für die 2.Phase werden die 3 besten Entwürfe ausgewählt.
  • Am 27.11.21 sollen die verbesserten Entwürfe öffentlich vorgestellt werden,
  • für den 11.12.2021 ist der Abschluss des Wettbewerbs vorgesehen.

Nach diesem Plan wüssten wir noch in diesem Jahr wie der neue Stadtteil im Prinzip aussehen soll.
Es gilt also mitzuwirken, damit die guten Ansätze umgesetzt und die nötigen Verbesserungen angegangen werden. Die IG Blumenberg wird auch weiterhin aufmerksam und aktiv den Prozess begleiten.
Die Stadtverwaltung stellt den Planungsstatus und den Prozess des Wettbewerbs am 27.3., 15-17Uhr öffentlich in einer online-Veranstaltung vor. Die Einladung ist unter www.stadt-koeln.de abbrufbar.

Steffen Böning.

Über unseren Autor
Steffen Böning wohnt in Blumenberg, ist Mitglied der IG Blumenberg e.V. und der Wählergruppe GUT Köln.
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