Bewohner von Hochhäusern kämpfen für menschenwürdiges Wohnen

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Während die GAG AG seit 2016 rund 1.200 Wohnungen in Hochhäusern in Chorweiler-Mitte aufwendig instand setzt, bleiben andere Wohnkomplexe im Stadtteil von drängenden Problemen gezeichnet. Hunderte Mieterinnen und Mieter in der Osloer Straße, am Liverpooler Platz und in einigen Straßen in Seeberg sind seit Jahrzehnten mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert. Die Wohnhäuser aus den 70er-Jahren, die von der Zentral Boden Vermietung und Verwaltung GmbH aus Duisburg verwaltet werden,  werden nur notdürftig repariert. Schimmel, feuchte Wände, ständige Rohrbrüche, defekte Beleuchtung, kaputte Klingel, ausfallende Aufzügen, Heizungsausfälle und Probleme mit der Wasserversorgung sind Alltag. Obwohl diese Probleme dem Vermieter gemeldet werden, bleibt eine angemessene Reaktion oft aus. Bei Google hagelt es in Rezensionen zu der Firma heftige Kritik.

Diese Zustände führen zu Verzweiflung unter den Mieterinnen und Mietern. Selbstzahler gehen juristisch gegen die Verwaltung vor oder ziehen aus. Der Großteil der Bewohner hat einen Migrationshintergrund und ist auf staatliche Unterstützung angewiesen. In letzter Zeit häufen sich Protestaktionen gegen die Missstände in den betroffenen Hochhäusern.

Impressionen der Protestaktion "Wir machen uns Luft"
Abufazl M. wohnt mit seiner Ehefrau und zwei Kindern in einem Hochhaus in der Osloer Straße.  Bei jedem Regen läuft das Wasser in der Wohnung des gebürtigen Afghanen an der Wand herunter. Auch im Eingangsbereich des Hauses bilden sich immer wieder Pfützen.

Am 13. Dezember rief das Büro für Gemeinwesenarbeit Chorweiler zu einer Protestaktion unter dem Motto „Wir machen uns Luft“ gegen die unzureichenden Wohnbedingungen in vielen Wohnkomplexen in Chorweiler-Mitte und Seeberg auf. Mehrere Bewohner schlossen sich dem Aufruf an, und das Publikum unterstützte die Rednerinnen und Redner lautstark mit Trillerpfeifen. Bezirksvertreter Klaus Roth von Die Linke versicherte den Bewohnerinnen und Bewohnern die Unterstützung seiner Partei.

Um den Druck auf die Vermieter zu erhöhen, baten die Organisatoren die Mieterinnen und Mieter, Protestkärtchen auszufüllen. Diese werden dann an die jeweilige Hausverwaltung gesendet.

Die Veranstaltung verlief friedlich. Die anwesende Polizei sah keinen Handlungsbedarf.

Alexander Litzenberger

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